Bisherige Pflanzen der Woche - Kalanchoë synsepala
Kalanchoë synsepala Baker
In der Vitrine im Sukkulenten-Schauhaus blüht zurzeit eine Verwandte des Flammenden Käthchens (Kalanchoë blossfeldiana). Wie die beliebte Zimmerpflanze stammt Kalanchoë synsepala aus Madagaskar. Sonnige Felsen aus Quarzit, Granit oder Sandstein in den zentralen Bergen der Insel bilden ihren Lebensraum. Dort trägt der kurze, unverzweigte Spross eine Rosette aus meist nur zwei Blattpaaren. Alte Exemplare in Gartenkultur bilden dagegen ein bis zu 60 cm hohes Stämmchen mit üppigerem Blattschopf. In den Blattachseln entspringen langstielige Blütenstände. Die weißen Blüten sind kaum spektakulär. Was also ist das Bemerkenswerte an diesem Dickblattblattgewächs?
Die englische Bezeichnung „Walking Kalanchoe“ beschreibt treffend, dass es sich quasi schrittweise fortbewegen kann. Genau wie bei Erdbeerpflanzen bilden die Achselknospen der Blätter Ableger: Tochterpflanzen am Ende langer, dünner, bogenförmiger Seitentriebe. Dieses Verhalten ist innerhalb der Gattung Kalanchoë einzigartig. Die Tochterrosetten wurzeln dort ein, wo sie den Boden berühren; aus ihren Achseln bilden sich weitere Ableger, so dass nach und nach ein Geflecht aus Rosetten unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Größe entsteht. Es handelt sich hierbei um eine Form der vegetativen Vermehrung - genetisch entsprechen alle diese „Kindel“ der ursprünglichen Mutterpflanze. (KW 3/2015)