Bisherige Pflanzen der Woche - Magnolia figo
Magnolia figo (Lour.) DC.
Im Kalthaus des Botanischen Gartens darf man sich derzeit getrost einmal an der Nase herumführen lassen. Denn außer dem Jasmin, dessen weiße Blüten einen intensiven Duft verbreiten, blüht auch Magnolia figo. Dieser Strauch, der ursprünglich aus Südost-China stammt, wächst heute als Zierpflanze in vielen warmgemäßigten bis subtropischen Gärten. Ein Grund für seine Beliebtheit ist vielleicht der durch Isobutylacetat hervorgerufene Geruch der Blüten nach Melone und Banane. Im Englischen heißt das Gehölz deshalb auch ‚Banana Shrub‘.
Magnolia figo gehört innerhalb der Gattung der Magnolien zu Sektion Michelia, die früher eine eigene Gattung bildete. Viele Vertreter dieses Verwandtschaftskreises besitzen duftende Blüten. Die bekannteste davon ist wohl Magnolia champaca (L.) Baill. ex Pierre. Ihre Blüten sind ein wichtiger Bestandteil von „Joy“, einem Parfüm, das seit fast 90 Jahren zu den teuersten der Welt gehört. Um 30 ml Duftwasser herzustellen, sind neben den Blüten von Magnolia champaca noch etwa 10.000 Jasmin- und über 300 Rosenblüten nötig.
Natürlich werben weder Magnolia figo noch ihre Verwandten mit ihrem Geruch gezielt um die Aufmerksamkeit von Parfüm-Kreateuren, sondern vielmehr um die ihrer Bestäuber. Im Fall der meisten Magnolien sind das Käfer. Anders als Bienen können diese nur schlecht sehen und verlassen sich daher vor allem auf den Geruchssinn. Auf der Blüte angelangt naschen sie vom Blütenstaub – und tragen dabei gelegentlich auch Pollen zur nächsten Blüte weiter, wobei sie diese bestäuben (KW13/17).