Bisherige Pflanzen der Woche - Der Bienenfreund
Der Bienenfreund - Phacelia tanacetifolia Benth.
Überall im Einjährigen-Revier des Botanischen Gartens öffnen sich derzeit kleine und große, farbenfrohe und unscheinbare Blüten. Doch ausgerechnet jene Pflanze, die hier wohl in größter Zahl blüht, trägt kein Etikett. Es ist der Bienenfreund (Phacelia tanacetifolia Benth.): Er wächst zusammen mit anderen Arten auf einer Brachfläche als Gründünger. Landwirte nutzen die aus Kalifornien und Mexiko stammende Art zu ganz ähnlichen Zwecken: Auf diese Weise bekommt der Boden Gelegenheit, sich von nährstoffzehrender Intensivkultur etwas zu erholen.
Der Bienenfreund wächst schnell zu dichten Beständen heran, zwischen denen sich nur wenig Unkraut halten kann. Spätestens mit dem ersten Frost sterben die Pflanzen dann ab, werden in den Boden eingearbeitet und verrotten dort. Dadurch erhöht sich der Humusgehalt, was die Ertragsfähigkeit des Bodens verbessert. Außerdem besitzt die Art ein sehr feines Wurzelsystem – wenn sich dieses zersetzt, hinterlässt es einen feinkrumigen Boden.
Wie der Name schon andeutet, verbessert der Bienenfreund aber nicht nur den Boden, sondern auch das Nahrungsangebot für Bienen und andere Insekten. Wissenschaftler haben in Phacelia-Pflanzungen bis zu 4.000 Blüten pro Quadratmeter gezählt. Kein Wunder, dass um diese Jahreszeit bei sonnigem Wetter ein permanentes Summen über der blau blühenden Fläche schwebt. Wer genauer hinsieht, wird dabei viele verschiedene Blütenbesucher entdecken, denn mit über 100 Wildbienenarten beherbergt der Botanische Garten eine bemerkenswerte Insekten-Vielfalt. (KW 27/2017)