Bisherige Pflanzen der Woche - Oktober-Sonnenhut
Rudbeckia triloba L. – Der Oktober-Sonnenhut
Jetzt im Oktober kann man an vielen Pflanzen das Reifen der Früchte verfolgen. Freiland-Arten, die noch blühen, sind dagegen eher selten. Die Blütenpracht des Oktober-Sonnenhuts im Einjährigen-Revier fällt dem Besucher daher sofort ins Auge. Ein genauer Blick offenbart schnell, zu welcher Pflanzenfamilie die Art gehört: zu den Korbblütlern. Denn was auf den ersten Blick nach einer einzigen Blüte aussieht, sind tatsächlich viele kleine Blüten, die gemeinsam einen köpfchenförmigen Blütenstand bilden. Die langen, prächtig gelb gefärbten Zungenblüten am äußeren Rand locken Insekten an. Diese landen auf dem Blütenstand und suchen dann auch die unauffälligen inneren Blüten nach Nektar und Pollen ab. So werden nach und nach alle Einzelblüten bestäubt.
Der wissenschaftliche Name der Gattung – Rudbeckia – geht auf zwei schwedische Mediziner und Botaniker zurück, Olof Rudbeck den Älteren (1630-1702) und Olof Rudbeck den Jüngeren (1660-1740). Ersterer wurde vor allem durch sein umstrittenes Werk „Atlantika“ bekannt, in dem er auf ausgeprägt patriotische Weise darlegt, dass die Wiege der Zivilisation in Schweden zu finden sei. Abseits davon war er ein geschätzter Wissenschaftler: Er entdeckte die Bedeutung der Lymphgefäße und schuf ein botanisches Werk mit Holzschnitten von fast 11.000 Pflanzen. Außerdem gründete er an der Universität Uppsala einen Botanischen Garten und legte damit einen wichtigen Grundstein für die botanische Forschung in der Stadt. Sein Sohn folgte ihm im Amt. Carl von Linné (1707-1778) war dessen bedeutendster Schüler und übernahm nach seinem Tod die Professur für Medizin und Botanik sowie die Leitung des Botanischen Gartens in Uppsala. Er beschrieb die Pflanzengattung aus der amerikanischen Prärie und nannte sie zu Ehren seiner beiden Vorgänger Rudbeckia. (KW41/17)