01.06.2017
Besichtigung des Ausbildungskernreaktors AKR 2
Am 01. Juni 2017 hatten einige Doktoranden und Frau Dr. Martius durch die gute Vernetzung innerhalb der TU Dresden und insbesondere zum Institut für Energietechnik die Gelegenheit, den Ausbildungskernreaktor (AKR-2) der TU Dresden zu besichtigen. Und nicht nur das: Nach einer ausführlichen Einführung in die theoretischen Grundlagen durch Herrn Dr. Tilo Wolf, bei der angeregt nachgefragt und diskutiert wurde, durfte der AKR durch die Besucher bis auf seine Maximalleistung von zwei Watt hochgefahren werden. Dazu wurde zunächst in der zylindrischen Spaltzone die kritische Masse an Uran durch die Verbindung von zwei trennbaren, hermetisch abgeschlossenen Sektionen von plattenförmigen Brennelementen hergestellt. Die Spaltzone ist von einem Reflektor aus Graphit umgeben, in dem sich zur Steuerung der Kettenreaktion drei Absorberstäbe aus Cadmium befinden. Diese so genannten Steuerstäbe wurden vertikal im Reflektor bewegt und damit von außen in den Neutronenhaushalt eingegriffen. Beim Anfahren wurden also die Neutronen absorbierenden Stäbe aus der Nähe der Spaltzone entfernt, damit steigt die Anzahl der Kettenreaktionen (Multiplikationsfaktor > 1, überkritischer Zustand). Ist das erwünschte Leistungsniveau erreicht, werden die Steuerstäbe wieder ein Stück eingefahren, bis sich die gewünschte Leistung stabilisiert und der Multiplikationsfaktor 1 ist. Das nennt man den kritischen Zustand.
Der AKR ist ein:
- thermischer: Kernspaltung erfolgt vorwiegend durch thermische (langsame) Neutronen
- homogener: Kernbrennstoff und Moderator (dient zum Abbremsen der Neutronen) sind homogen in den Brennelementen verteilt) und
- feststoffmoderierter (Verwendung von festem Polyethylen zum Abbremsen)
Nullleistungsreaktor. Durch die geringe Leistung von zwei Watt findet praktisch kein Brennstoffverbrauch und keine radioaktive Abfallerzeugung oder Aktivierung der Konstruktionsmaterialien statt.
Für die spannende Demonstration sei an dieser Stelle herzlich gedankt!
Weitere Informationen unter: AKR-2 der TU Dresden