01.08.2022

EU-Projekte der TU Dresden an der Drei-Länder-Nahtstelle Sachsen, Polen und Tschechien

Markt Zittau mit Container und einer Gruppe von Jugendlichen

An diesem Vormittag im Mai 2022 grüßt die EU-Flagge hoch oben vom Zittauer Rathausturm. Vor den Toren des Rathauses, auf dem Marktplatz, sind im Rahmen des EU-Projektes TRAILS drei Schiffscontainer, umgebaut zu „Mobilen Innovationslaboren“, für eine Woche vor Anker gegangen.

Das Leuchtturmprojekt TRAILS (Travelling Innovation Labs and Service) und dessen Nachfolger TRAILS+ werden von der TU Dresden mit Mitteln der Europäischen Union (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung, INTERREG PLSN) realisiert. Zusammen mit den polnischen Projektpartnern, dem Marschallamt der Wojewodschaft Niederschlesien und der Politechnika Wrocławska, hat der Thinktank Wissensarchitektur ‒ Laboratory of Knowledge Architecture der TU Dresden – ein Angebot mit Pilotcharakter geschaffen. Das neue Ausbildungsformat sieht theoretische und praktische Innovations- und Gründertrainings vor und verbindet dabei Bildungseinrichtungen, lokale Arbeitgeber sowie Multiplikatoren: grenzübergreifend.

Sind die mobilen Innovationslabore sonst jeweils an sächsischen oder polnischen Schulen mit diesem Angebot stationiert, so leuchten die CrossBorderEvents – gemeinsame Workshops für polnische und deutsche Schüler:innen – im Projektgeschehen besonders hervor.

Zu einem solchen CrossBorderEvent sind an diesem Frühlingstag drei Schulklassen aus Zittau, Görlitz und Bogatynia angereist, um mit der Unterstützung von Dolmetscher:innen ihr Wissen erweitern zu können.

Und auch in den Pausen ist es auf dem Marktplatz nicht zu überhören: Deutsche, polnische und englische Gesprächsfetzen flirren zwischen den Schüler:innen, den sie begleitenden Lehrkräften, den beiden TRAILS-Trainern und Projektpartnern umher. Hier zeigt sich die grenzüberschreitende Normalität, die im Drei-Länder-Raum Alltag werden will.

Wenige Meter vom Geschehen entfernt, ebenfalls am Zittauer Markt, befindet sich das Internationale Hochschulinstitut Zittau, welches 1993 als Modell gemeinsamen, grenzüberschreitenden Lernens durch Partnerhochschulen in Sachsen, Polen und der Tschechischen Republik gegründet wurde. Seit 2013 ist das IHI Zentrale Wissenschaftliche Einrichtung der TU Dresden und eine wichtige Schnittstelle für Projekte mit Partnern aus Mitteleuropa.

TRAILS ist ein Beispiel für die vielen Vorhaben der TU Dresden im polnisch-sächsisch- tschechischen Verflechtungsraum. Die bisherige Bilanz des INTERREG Polen-Sachsen-Projektes kann sich sehen lassen: Zwischen August 2016 und Dezember 2018 wurden in TRAILS 2.088 Teilnehmende in 127 Workshops in annähernd 30 Kommunen in Ostsachsen und Niederschlesien beschult (sowohl Schüler:innen und Lehrkräfte, als auch Multiplikatoren wie Vertreter:innen von Vereinen und KMU). Das Folgeprojekt TRAILS+ (seit April 2019) hat seither an 19 Standorten im Grenzgebiet 1.645 Teilnehmende in 104 Workshops zum Aufbau und zur Vertiefung von Innovationskompetenzen erreicht.

Mehr Informationen über dieses und andere Projekte mit Beteiligung der TUD an der Drei-Länder-Nahtstelle Sachsen, Polen und Tschechien, insbesondere zu INTERREG Polen-Sachsen, finden sich hier sowie in „POLONUS- Zeitschrift für die polnische Sprache und den europäischen Dialog“.

Das EPC wird auch in der Förderperiode 2021-2027 zu grenzübergreifenden INTERREG Fördermöglichkeiten (Polen-Sachsen, Sachsen-Tschechien) sowie den transnationalen und interregionalen Programmen INTERREG CENTRAL EUROPE und INTERREG EUROPE die Wissenschaftler:innen der TU Dresden umfassend beraten.