Vorbereitung
Vorüberlegungen
– Zielland? – Studium, Praktikum oder Sprachkurs? –
Ihre ersten Vorüberlegungen werden sich sicher darauf beziehen, in welchem Land Ihr Auslandsaufenthalt stattfinden soll. Dabei werden persönliche Vorlieben für ein Land oder einen Kulturkreis, bereits vorhandene Sprachkenntnisse sowie die Berücksichtigung von bestehenden Austauschvereinbarungen und Programmen eine wichtige Rolle spielen.
Weiter sollten Sie darüber nachdenken, was Sie im Ausland gerne tun möchten: Möchten Sie studieren? Oder möchten Sie Ihren Auslandsaufenthalt mit praktischen Arbeitserfahrungen verknüpfen? Dann ist vielleicht ein Praktikum das Richtige für Sie. Falls es Ihnen in erster Linie um die Verbesserung Ihrer sprachlichen Fertigkeiten geht, ist möglicherweise ein Sprachkurs die geeignete Option.
Sofern Sie sich für ein Auslandspraktikum interessieren, möchten wir Sie an dieser Stelle an das Leonardo-Büro verweisen, das Ihnen bei der Planung und Organisation zur Seite stehen wird. Die folgenden Hinweise beziehen sich in erster Linie auf das Studium im Ausland.
Zeitliche Planung
– Auslandsaufenthalt ab dem 3. Fachsemester – Frühzeitig planen! –
Sinnvoll ist ein Auslandsaufenthalt in der Regel frühestens ab dem 3. Fachsemester. Zu diesem Zeitpunkt besitzen Sie einen ersten Überblick über die Materie, so dass sich ein Auslandsaufenthalt fachlich gewinnbringend in Ihr Studium integrieren lässt. In einigen Studiengängen ist ein Auslandsaufenthalt erst ab dem 5. Fachsemester empfehlenswert. Sprechen Sie deshalb auf jeden Fall mit den Dozenten Ihres Fachbereiches über Ihr Vorhaben.
Mit der Planung können Sie indes gar nicht früh genug beginnen. Eine gute Vorbereitung ist für den Erfolg des Auslandsaufenthaltes entscheidend. Wir empfehlen Ihnen, mindestens 1½ Jahre vor dem beabsichtigten Aufenthalt damit anzufangen.
Das sichert ausreichend Zeit, um sich über Stipendien- und Austauschmöglichkeiten zu informieren und dafür zu bewerben. Bewerbungsfristen für Stipendien liegen teilweise bis zu 1½ Jahre vor dem geplanten Auslandsaufenthalt (z. B. Fulbright-Stipendium).
Bis zu den Bewerbungsterminen können Sprachkenntnisse und insbesondere Fachsprachkenntnisse vertieft werden. In den meisten Fällen müssen Sie einen Sprachnachweis und manchmal einen speziellen Sprachtest erbringen (z.B. TOEFL Test für englischsprachige Länder). Weiterhin sind in Stipendienbewerbungen fachliche Gründe und genaue Erläuterungen zum Studienvorhaben gefragt, sowie die Nennung von bis zu drei infrage kommenden Universitäten. Dies setzt voraus, dass Sie sich hinreichend mit den Studienmöglichkeiten in Ihrem Zielland bzw. an Ihrer Zieluniversität auseinandergesetzt haben.
– Austauschprogramme – Stipendien – Auslands-BAföG –
Um die Kosten des Auslandsaufenthaltes zu planen, sollten Sie sich frühzeitig über zu entrichtende Studiengebühren und deren Höhe sowie die Lebenshaltungskosten im Gastland informieren. Eine erste Informationsquelle hierfür sind die Länderinformationen des DAAD .
Informationen zu Fördermöglichkeiten finden Sie auf der Website des Akademischen Auslandsamtes im Abschnitt Programme für Studienaufenthalte .
Hervorzuheben sind etwa das Austauschprogramm Erasmus mit Partneruniversitäten im europäischen Raum sowie Direktaustauschprogramme der TU Dresden mit Partneruniversitäten weltweit. Diese Programme sind an bestimmte Universitäten im Ausland geknüpft. Sie beinhalten den Erlass der Studiengebühren und manchmal ein Teilstipendium.
Falls Sie nicht im Rahmen eines Programmes sondern an einer von Ihnen frei gewählten Universität im Ausland studieren möchten, besteht auch die Möglichkeit, den Aufenthalt auf eigene Faust zu organisieren. Hierfür informieren Sie sich direkt bei Ihrer Zieluniversität über die Voraussetzungen der Aufnahme des Studiums und die Einschreibemodalitäten.
Zur Finanzierung sind Individualstipendien denkbar. So vergibt etwa der DAAD Jahresstipendien für Auslandsstudienaufenthalte weltweit, die Fulbright-Kommission für Studienaufenthalte in den USA. Mit PROMOS werden kürzere Auslandsaufenthalte von bis zu einem halben Jahr gefördert.
Studierende, die für ihr Studium in Deutschland bereits BAföG beziehen, haben gute Chancen, Auslands-BAföG zu erhalten. Es handelt sich hierbei um eine zusätzliche Förderung, d.h. die im Ausland geförderten Semester werden nicht auf die Förderungshöchstdauer im Inland angerechnet! Selbst wenn Sie im Inland nicht BAföG-berechtigt sind, kann eine Antragstellung Sinn machen, da der Fördersatz die höheren Kosten im Zusammenhang mit dem Auslandsaufenthalt, insbesondere mögliche Studiengebühren, berücksichtigt. Nähere Informationen finden sie hier .
Die Beantragung von Auslands-BAföG bzw. die Bewerbung um ein Individualstipendium kommt selbstverständlich auch dann in Betracht, wenn Sie Ihren Auslandsaufenthalt im Rahmen eines Austauschprogramms realisieren.
Fachliche Vorbereitung
– Wahl der Hochschule – Planung des Studienvorhabens –
Bei der Suche nach der geeigneten Hochschule gilt es, eine Institution mit passendem Studienangebot zu finden, so dass Sie für Ihr hiesiges Studium Studienleistungen erbringen bzw. dieses sinnvoll ergänzen können. Auswahlkriterien sind zudem Spezialisierungsmöglichkeiten oder Abschlüsse, die als Zusatzqualifikation erworben werden können, die Reputation der Universität, die Unterrichtssprache und gegebenenfalls die Möglichkeit, ein von der Zielhochschule vergebenes Stipendium zu erhalten.
Zudem müssen Sie herausfinden, wie das Studium im Zielland bzw. der Zieluniversität aufgebaut ist. Gibt es eine Unterteilung in Bachelor- und Masterstudiengänge? Veranstaltungen welchen Niveaus kommen für sie in Frage? Wann beginnt das Studienjahr? Ist das Studium, wie in Deutschland üblich, in Semester organisiert, oder vielleicht in Trimester?
Sehr hilfreich für einen Einstieg in diese Fragen sind die Länderinformationen des DAAD . Hier finden sich aufgeschlüsselt nach den einzelnen Ländern Informationen zum Hochschulsystem und den Studienbedingungen. Zudem gibt es Listen, in denen die Hochschulen des jeweiligen Landes zusammengestellt sind. Für einige Länder gibt es Hochschul-Suchmaschinen, die mögliche Universitäten nach dem Studiengang filtern. Nach der so erfolgten Vorauswahl setzen Sie sich mit den Universitäten direkt in Verbindung, um detaillierte Informationen über Studienangebot, Bewerbungsvoraussetzungen, Termine und Unterlagen etc. einzuholen.
Haben Sie sich schließlich für eine Universität entschieden, sollten Sie Ihr Studienvorhaben möglichst genau planen und eine Liste der Veranstaltungen und Leistungen zusammenzustellen, die im Ausland besucht bzw. erbracht werden. Ganz wichtig ist die Absprache mit Ihren Dozenten und dem für Sie zuständigen Prüfungsamt der TU Dresden. Nur so können Sie sicherstellen, dass die im Ausland erbrachten Nachweise auch tatsächlich für Ihr hiesiges Studium anerkannt werden.
Sprachliche Vorbereitung
– Sprachkurse – Sprachtandems –
Neben dem Zurechtfinden im Alltagsgeschehen des Gastlandes, sollten Sie unbedingt in der Lage sein, Lehrveranstaltungen ohne größere Probleme zu folgen und wissenschaftlich zu Studieninhalten zu arbeiten.
Es empfiehlt sich in jedem Fall, so zeitig wie möglich Sprachkurse besuchen.
Jeder Studierende der TU Dresden kann im Rahmen der Sprachausbildung an der TU Dresden . 10 Semesterwochenstunden (= 150 Unterrichtsstunden) Fremdsprachenausbildung kostenlos belegen.
Darüber hinaus bietet TUDIAS ein weiterführendes Angebot an kostenpflichtigen Sprachkursen an. Kostenpflichtige Sprachkurse sind zudem an Volkshochschulen und bei privaten Sprachschulen möglich.
Eine Option sind auch Intensivkurse privater Einrichtungen im Ausland oder ausländischer Hochschulen in der Sommerpause. (Für Austauschstudenten sind vorbereitende oder studienbegleitende Sprachkurse an der Gasthochschule oft gebührenfrei oder -reduziert.)
Falls Sie an einem individuellen Sprachaustausch mit Muttersprachlern interessiert sind, können zudem Sprachtandems eine sinnvolle Ergänzung zu Sprachkursen sein.
Interkulturelle Vorbereitung
Kontakte zu ausländischen Studenten – Erfahrungsberichte ehemaliger Austauschstudenten
Bringen Sie vor Ihrer Abreise so viel wie möglich über Kultur und Lebensbedingungen Ihres Ziellandes in Erfahrung!
Über die Erasmus-Initiative der TU Dresden und das Buddy Program können Sie Kontakte zu Studenten aus Ihrem Zielland knüpfen, die derzeit an der TU Dresden studieren.
Hilfreich sind auch Erfahrungsberichte von Studenten, die bereits im Ausland studiert haben. Eine Sammlung von Erfahrungsberichten finden Sie hier .
Organisatorisches und Administratives
– Unterkunft – Beurlaubung – Krankenversicherung – Einreise- und Aufenthaltsbestimmungen –
Parallel zur Bewerbung um ein Stipendium bzw. den Studienplatz sollten Sie sich erkundigen, welche Möglichkeiten der Unterkunft von Seiten der Gastuniversität bestehen. Da die Kapazität der Wohnheime begrenzt ist, müssen Sie sich u. U. bereits vor dem Studienplatz um einen Wohnheimplatz bewerben. Freie Zimmer in Wohngemeinschaften werden oftmals in Studentenforen im Internet angeboten.
In den meisten Fällen ist für die Zeit des Auslandsaufenthaltes eine Beurlaubung empfehlenswert. So zählen die Semester im Ausland nicht als Fachsemester. Die erbrachten Leistungen können aber trotz Beurlaubung unter bestimmten Voraussetzungen angerechnet werden. Ebenso können während der Beurlaubung Studien- und Prüfungsleistungen an der TU Dresden erbracht werden. Ohne eine Beurlaubung läuft die Fachsemesterzahl weiter. Probleme wie die Überschreitung der maximalen Studienzeit können entstehen, wenn die im Ausland erbrachten Prüfungen in Dresden nicht anerkannt werden.
Mit den meisten europäischen Staaten besteht ein Versicherungsabkommen im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung. Es kann allerdings sein, dass auch im europäischen Ausland trotzdem Zuzahlungen für verschiedene Leistungen fällig werden. Um diese Kosten zu begrenzen, sollten Sie sich über private Versicherungen erkundigen. Für Länder, mit denen kein Versicherungsabkommen besteht (in der Regel Nicht-EU-Staaten), muss generell eine private Krankenversicherung abgeschlossen werden. In jedem Fall sollten Sie sich bei Ihrer Krankenversicherung informieren, welche Leistungen der Versicherungsschutz in Ihrem speziellen Fall abdeckt und welche zusätzlichen Möglichkeiten existieren.
Schließlich müssen Sie daran denken, sich über die Einreise- und Aufenthaltsbestimmungen Ihres Ziellandes zu informieren. Für Staaten außerhalb der europäischen Union ist häufig ein Reisepass und ein Visum zu Studienzwecken erforderlich. Falls Sie neben Ihrem Studium jobben möchten, müssen Sie sich über die entsprechenden Regelungen informieren. Die erste Anlaufstelle für derartige Fragen ist die Botschaft des Gastlandes.