Denkmal und Energie II: Energetisch optimierte, integrale Planung und Begleitung von denkmalgeschützten Nachkriegsbauten
Projektnummer | DBU-AZ-26232-25 |
Projektleiter | Prof. Dr.-Ing. Bernhard Weller |
Mitarbeiter | Dipl.-Ing. Sven Jakubetz |
Förderung | Deutsche Bundesstiftung Umwelt, Energiefonds Berlin |
Laufzeit | 2008-2011 |
Ziele und Arbeitsprogramm
Im Rahmen der internationalen Klimaschutzbemühungen und durch die Preis-entwicklungen auf dem Rohstoffmarkt wird auch für Baudenkmale die Reduktion des Energieverbrauchs zu einem immer wichtigeren Kriterium. Die Schwierigkeit beim Bau an Denkmälern besteht darin, den Energieverbrauch deutlich zu senken und den Innenräume an den heutigen Komfortanspruch anzupassen, gleichzeitig aber das historische Erscheinungsbild und den originalen Bausubstanz zu wahren. Eine besondere Herausforderung liegt in der Verbesserung der Energieeffizienz von Bauten der Nachkriegsmoderne. Sie sind energetisch äußerst uneffizient und im denkmal-pflegerischen Umgang sehr anspruchsvoll. Insbesondere die Bauweisen der Nach-kriegszeit von 1945 bis zur Mitte der 1960er Jahre sind gekennzeichnet durch überaus filigrane und transparente Konstruktionen, die gegenüber Eingriffen sensibel sind.
Anhand einer modellhaften Sanierung eines Wohnblocks der Berliner Schillerpark-Siedlung sollen durch eine interdisziplinäre Kooperation zwischen Baupraxis und wissenschaftlicher Begleitung für diese Problemfelder Planungsgrundlagen erarbeitet werden und ein modellhafter Lösungsweg aufgezeigt werden. Der Schwerpunkt des Projekts ist die Entwicklung, Umsetzung und Bewertung eines energetisch nachhaltigen Gesamtkonzepts. Gleichwertige Parameter sind Wirtschaftlichkeit, Denkmalschutz, Energieeffizienz, Gestaltung und Sozialverträglichkeit. Als energetischer Zielwert wird dabei eine "Faktor-7,5-Sanierung" angestrebt. Die Bearbeitung erfolgt in Zusammen-arbeit mit kleinen und mittleren Unternehmen aus Berlin (Bau- und Wohnungs-genossenschaft von 1892 eG, Architekturbüro Brenne, Fassaden- und Fensterbau GmbH Hans Timm). Die Lösungen, die zur energetischen Verbesserung führen, besitzen eine hohe Übertragbarkeit auf eine Vielzahl weiterer Gebäude der Nachkriegszeit. Die Dokumentation und Kommunikation der gewonnenen Ergebnisse aus der modellhaften Sanierung soll durch eine Buchpublikation und weitere Wissenstransfermaßnahmen, wie Workshops, Vorträge und Messebeteiligungen, erfolgen.