Zur Konvergenz realer und digitaler Welt
Am Institut für Bauinformatik erforschen und entwickeln wir neue Methoden und Werkzeuge zur Digitalisierung des Bauwesens. Der Schwerpunkt liegt auf den Bereichen Data Engineering und Künstliche Intelligenz und deren Anwendung in den Gebieten des Building Information Modelling (BIM), der Gebäudeautomation, der Robotik und des parametrischen Entwerfens. Komplementär erforschen wir die Wechselwirkung zwischen Geschäftsprozessmanagement, neuen Informationstechnologien und der Gestaltung der Arbeitswelt, wobei der Fokus auf Prozessen und Arbeitsumgebungen von Bauingenieuren und Architekten liegt.
Beeinflusst von Kollegen an der Carnegie Mellon University Pittsburgh und Forschern am CIFE der Stanford University in den USA haben wir eine Tradition der 'Living Laboratories' entwickelt, d.h. wir benutzen unsere eigenen Bauten und Anlagen bzw. die unserer Partner als Demonstratoren für unsere Forschungsergebnisse.
Ganzheitliche Digitalisierung im Bauwesen
Seit ca. 400 Jahren versuchen die Menschen Rechenoperationen durch 'Rechenwerkzeuge' ausführen zu lassen. In der Mitte des 20. Jahrhundert entwickelte der deutsche Bauingenieur Konrad Zuse seine ersten frei programmierbaren elektronischen Rechner. Absolventen der TU Dresden ebneten den Weg zur Etablierung der Bauinformatik als neues Wissenschaftsgebiet in beiden Teilen Deutschlands.
Heute, am Beginn des 21. Jahrhunderts sprechen wir vom 'Internet der Dinge', eine Metapher welche die Durchdringung aller Lebensbereiche mit Computertechnologie umschreibt. Trotzdem oder gerade wegen dieser hohen Durchdringung unseres Lebens mit IT entstehen neue Herausforderungen, für die Forscher und Ingenieure angemessene Antworten und praktische Lösungen finden müssen.
Unsere gegenwärtige Forschung am Institut ist auf folgende Forschungsfragen ausgerichtet:
- Wie müssen komplexe digitale Modelle von Bauwerken aufgebaut sein?
- Was sind Kriterien zur Qualitätsbewertung digitaler Bauwerksmodelle?
- Welche Synergieeffekte ergeben sich aus der Schaffung integrierter, ganzheitlicher, lebenszyklusorientierter Informationsmodelle?
- Wie können wir geschlossene (digitale) Technologieketten im Bauwesen etablieren, d.h. Ingenieursoftware, Roboter, Mess- und Regelsysteme, verteilte Datenbanken und KI-getriebene Analysewerkzeuge cloud-basiert miteinander zu vernetzen?
- Welche Risiken ergeben sich aus dem Teilen von Informationen zwischen verschiedenen Akteuren in diesen Technologieketten und wie können wir mit diesen Risiken umgehen?
- Wie können digitale Informationsmodelle langfristig - d.h. über den Lebenszyklus eines Bauwerkes hinweg - zu optimalen Kosten verfügbar gehalten werden?