Ehrendoktorwürde für Frauenkirchen-Baumeister Eberhard Burger
Dresden, 26. Januar 2006. Eberhard Burger, Baudirektor beim Wiederaufbau der Frauenkirche und seit 2001 Sprecher der Geschäftsführung der Stiftung Frauenkirche Dresden, wird am 10. Februar 2006 die Ehrendoktorwürde der Technischen Universität Dresden erhalten. Burger, der 1968 an der Fakultät Bauingenieurwesen sein Studium in der Fachrichtung Konstruktiver Ingenieurbau als Diplom-Ingenieur abschloss, erhält nun auf Anregung dieser Fakultät den Doktor der Ingenieurwissenschaften Ehren halber (Dr.-Ing. E.h.) "in Anerkennung seiner hervorragenden Leistungen bei der Instandsetzung und dem Wiederaufbau von Kirchenbauwerken, insbesondere beim Wiederaufbau der Frauenkirche Dresden, sowie in Würdigung seiner Unterstützung von Forschungsvorhaben an der Technischen Universität Dresden".
Eberhard Burger wurde am 26. Juli 1943 als viertes Kind des Diplom-Kaufmanns Rudolf Burger und seiner Ehefrau Edith in Berlin geboren. 1948 wurde er in Halle eingeschult, 1961 legte er das Abitur in Riesa ab.
Burger hatte sich an der Technischen Universität Dresden um einen Studienplatz an der Fakultät Bauwesen für die Fachrichtung Konstruktiver Ingenieurbau beworben. Das erforderliche „Praktische Vorstudienjahr“ absolvierte er beim Erdölverarbeitungswerk in Schwedt an der Oder. In diesem Vorstudienjahr qualifizierte er sich zum Betonfacharbeiter. 1962 begann er das Direktstudium an der TU Dresden.
1965 heiratete er Ulrike Fabian. Noch im selben Jahr wurde die Tochter Christiane geboren, 1968 der Sohn Sebastian. Im Jahre 1968 schließt Burger sein Studium als Diplom-Ingenieur ab und geht in die Praxis. Sein erster Arbeitgeber war das Bau- und Montagekombinat Kohle und Energie. Er übernahm Aufgaben als Bauleiter, als Technischer Leiter und als Gruppenleiter. Sein erstes Bauwerk war das Kernkraftwerk Lubmin bei Greifswald, für das er die Baustelleneinrichtung zu bauen hatte. Weitere Bauwerke betrafen Industrievorhaben im Bezirk Dresden wie zum Beispiel ein Gebäude für Robotron in der Bodenbacher Straße und das Rundfunk- und Fernmeldetechnikgebäude am Postplatz.
1980 wechselte Eberhard Burger in das Amt des Kirchenbaurats beim Evangelisch-Lutherischen Landeskirchenamt Sachsen. In dieser Funktion war er u.a. für den Wiederaufbau der Dreikönigskirche in Dresden zuständig. Bis zum Jahr 1991 trug er die Verantwortung für das gesamte Sonder- und Neubauprogramm der Evangelischen Kirche in Sachsen, wie zum Beispiel für den Neubau der Zionskirche in der Bayreuther Straße oder für die Instandsetzung des Turmes vom Zwickauer Dom. 1986 übernahm Burger als Domherr im Domkapitel des Domes zu Wurzen eine neue Aufgabe: Unter seiner Leitung wurde der Wurzener Dom, der sich seinerzeit in einem desolaten Zustand befand, zuerst von außen und danach dann auch innen komplett renoviert. Die gesamten Arbeiten wurden 2004 unter seiner Leitung abgeschlossen.
1998 war Eberhard Burger Mitbegründer und Initiator der „Europäischen Vereinigung der Dombaumeister, Münsterbaumeister und Hüttenmeister“, dessen Vorsitzender er bis 20005 war. Unter den derzeit rund 85 Mitgliedern sind alle Großkirchen Deutschlands vertreten. Außerdem sind die Verantwortlichen aus Wien, Basel, Bern, Straßburg und Prag und Fachvertreter aus der Slowakei, den Niederlanden und Norwegen Mitglied. Um sich als Baudirektor um den Wiederaufbau der Frauenkirche in Dresden zu kümmern, wurde er am 1. Oktober 1992 von seinen bisherigen Aufgaben (bis auf die Instandsetzung des Wurzener Domes) beurlaubt. 1995 wurde Burger zusätzlich Geschäftsführer und 2001 Sprecher der Geschäftsführung der Stiftung Frauenkirche Dresden.
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