Ein Forum für Baukultur und Ingenieurbaukunst
George-Bähr-Forum vereint Forschung, Lehre, Praxis und Bildung
Dresden, 12. Mai 2006. Mit einem Festakt wurde jetzt das George-Bähr-Forum im Festsaal des Rektorats der TU Dresden eröffnet. "Wir haben die Chance, mit diesem George-Bähr-Forum etwas ganz Einzigartiges zu schaffen, das es bisher noch nirgends gibt: ein Forum für Baukultur und Ingenieurbaukunst an einer Technischen Universität, das Forschung, Lehre, Praxis und Bildung vereint." sagte der Dekan der Fakultät Bauingenieurwesen, Prof. Raimund Herz.
Prof. Hermann Kokenge, Rektor der TU Dresden, wies in seinem Grußwort darauf hin, dass die Schaffung des George-Bähr-Forum einerseits ganz im Trend liege, nachdem erst kürzlich ein Gesetz zur Errichtung der Bundesstiftung Baukultur vom Bundeskabinett beschlossen wurde - die Stiftung soll, wenn Bundesrat und Bundestag zustimmen, noch in diesem Jahr errichtet werden. Andererseits habe der fächerübergreifende Disput an der TU Dresden aber Tradition: "An der Fakultät für Bauwesen gab es noch in den 50er Jahren ein gemeinsames wöchentliches Seminar mit der Bezeichnung "Architektonische Gestaltung von Ingenieurbauwerken". In diesem Seminar sollen die Professoren Henn, der Massivbauer Neuffer, der Architekt Ochs und der Baugeschichtler Hempel muntere Streitgespräche geführt haben. Das könnte ja im George-Bähr-Forum eine zeitgemäße Fortsetzung finden. Jedenfalls wäre es sehr verdienstvoll, wenn dieses Forum sich als eine Plattform für Gespräche, Diskussionen und Diskurse zum Thema Baukultur und Ingenieurkunst fachübergreifend etablieren würde."
Die Ziele des Forums erläuterte Dekan Prof. Herz. Durch das George-Bähr-Forum sollen die Baukultur und die Ingenieurbaukunst als integraler Bestandteil der Baukunst gefördert werden, und zwar durch Erfahrungsaustausch unter Architekten, Bauingenieuren und Kunsthistorikern, Wissenschaftlern und Praktikern, Lehrenden und Studierenden. Man wolle Öffentlichkeitsarbeit für die Baukultur machen und sich mit dem George-Bähr-Forum auch aktuellen Fragen stellen. Die Zielstellung gehe also über die Wahrung des Erbes von George Bähr hinaus.
Es sei im Vorfeld der eigentlichen Gründung des Vereins bereits gelungen, eine Vielzahl von Mitstreitern für das Forum zu gewinnen. Dazu gehören die beiden weiteren gemeinnützigen Institutionen in Dresden, die den Namen George Bähr führen: die George-Bähr-Gesellschaft und die George-Bähr-Stiftung: George-Bähr-Forum, Gesellschaft und Stiftung werden eine Kooperationserklärung unterzeichnen.
Die Zusammenarbeit der beiden Baufakultäten Bauingenieurwesen und Architektur mit der Philosophischen Fakultät lasse, so Rektor Kokenge, "die Kompetenz und die fachliche Breite unserer Universität deutlich werden" - eine Breite, die nicht Selbstzweck sei, sondern für die Betrachtung von Themen, wie sie das Forum auf ihre Fahnen geschrieben habe, benötigt werde. Auch die Anbindung an die Praxis ist durch die Teilnahme von Verbänden und Firmen am George-Bähr-Forum gesichert.
Den Festvortrag zum baukulturellen Erbe George Bährs hielt Prof. Günter Zumpe, der als Ideengeber auch die treibende Kraft für das George-Bähr-Forum war und ist.
Der formelle Akt der Gründung des George-Bähr-Forums auf der ersten Mitgliederversammlung findet im kommenden Herbst statt. Bis dahin befindet sich das Forum noch in der Gründungsphase.
Siehe auch Vorbericht
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