Forschung und Familie vereinbaren
Dresden, 22. Januar 2007. Die Verteidigung der Promotion ist vorbei, der Kandidat nach seinem Vortrag sichtlich entspannt - und bereit, das Ergebnis der Beratungen der Promotionskommission zu hören. Mit dabei: Leoni, vier Monate jung. Auf dem Arm ihres Vaters nimmt sie das hervorragende Ergebnis freudig mit entgegen...
Wissenschaftliches Arbeiten und Familie - das ist an der TU Dresden durchaus vereinbar: Für die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Sonderforschungsbereichs 528 ("Textile Bewehrungen zur bautechnischen Verstärkung und Instandsetzung") steht seit gut einem Jahr ein eigener Kindergarten zur Verfügung - in dem auch die kleine Leoni betreut wird. Vater Harald und Mutter Le forschen beide im Rahmen des SFB 528 am Institut für Massivbau. Dessen Direktor und Sprecher des SFB 528, Prof. Manfred Curbach, hatte sich für die Schaffung einer eigenen Einrichtung zur Betreuung der "SFB-Kinder" stark gemacht: "Spitzenforschung findet nicht immer innerhalb streng geregelter Arbeitszeiten statt - Vorträge, das Schreiben von wissenschaftlichen Aufsätzen oder laufende Versuche erfordern manchmal die Anwesenheit der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu Zeiten, an denen die normale Betreuung ihrer Kinder bereits beendet wäre!"
In Zusammenarbeit mit der TU Dresden und dem Studentenwerk wurde deshalb eine Kindertagesstätte als Zweigstelle der Kindereinrichtung "Am Beutlerpark" eingerichtet - nur für die Kinder der jungen Forscherinnen und Forscher des SFB. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fand die Idee förderungswürdig und unterstützt das Vorhaben als Pilotprojekt. "Ohne den Aufbau von bedarfsgerechten Kinderbetreuungsmöglichkeiten ist die Vereinbarkeit von Karriere und Familie kaum möglich", befand die DFG und stellte Personalmittel zur Verfügung.
Die Kita-Außenstelle, die noch in diesem Jahr in eigene Räume ziehen wird, bietet flexible und individuelle Betreuungszeiten, die über das Angebot eines normalen Kita-Betriebs hinaus gehen. "Wir sind mit dieser Einrichtung und dem Konzept sehr glücklich - zumal auch die Nähe zu unserem Arbeitsplatz ein großer Vorteil ist!" sagt Dipl.-Ing. Harald Michler. Beides - individuelle Betreuung und lokale Nähe - hilft, Wissenschaft und Privatleben unter einen Hut zu bringen. Wenn es allerdings um den Doktorhut geht, dann darf Leoni natürlich mit dabei sein...
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