Sensationelle Entdeckung - Steinlaus endlich gefunden
Dresden, 17. Juli 2007. Eine sensationelle Entdeckung hat Prof. Dr. rer. nat. habil. Bernd Ullrich vom Institut für Geotechnik bei eher routinemäßigen Untersuchungen der Verwitterungsbildungen des Natursteinmauerwerkes vom Schloss Moritzburg gemacht: Er fand in den Zersetzungsprodukten des Sandsteines die Loriotsche Steinlaus. Im hochmodernen Rasterelektronenmikroskop gelang es ihm, das bislang nur auf einer Zeichnung von Loriot existierende Tier zu fotografieren. In einem Exklusivbeitrag informiert der Professor jetzt auf der Webseite des Lehrstuhls die interessierte Fachwelt über Einzelheiten.
"Da die in Moritzburg gefundene Steinlaus in ihrer morphologischen Ausbildung vom Loriot'schen Original etwas abweicht, haben wir ihr - zu Ehren ihres Erfinders - denn neuen Namen Anoplura lithoklasia loriotensis gegeben", sagt Prof. Ullrich. Die Steinlaus ist milbenähnlich in ihrer Morphologie und trägt im Kopfbereich deutlich ausgebildete Grabwerkzeuge mit denen sie das Gestein löst, um es anschließend mit den scharfen Fresswerkzeugen weiter zu zerkleinern und als Gesteinsmehl zu sich zu nehmen. Sie hinterlässt auf den Gesteinsoberflächen Ausscheidungsprodukte, in denen die Dresdner Wissenschaftler organische Minerale wie Weddellit und Whewellit röntgendiffraktometrisch und im Rasterelektronenmikroskop nachweisen konnten. Prof. Ullrich sieht weiteren Forschungsbedarf: "Mit hoher Wahrscheinlichkeit existieren von der Steinlaus verschiedene Arten. Weitere Untersuchungen sollen nun Auskunft geben, ob es zu den verschiedenen Gesteinen zuordenbare unterschiedliche Steinlausarten gibt."
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