27.11.2023
Aufwendiger Ringversuch zur Bestimmung rheologischer Eigenschaften von Beton
Der Wirbel im Baustofflabor erinnert in der Woche vom 13. November eher an ein Sportereignis oder ein Gesellschaftsspiel. Unzählige Geräte und Computer sind aufgebaut, viele Menschen sind im Labor, zwei große gut sichtbare Stoppuhren geben den Takt für ein ungewöhnliches Treiben vor. In regelmäßigen Abständen wird ein Countdown heruntergezählt und auf "Go" werden Geräte gestartet und aufmerksam beobachtet. Der Hintergrund dieser einwöchigen Aktion ist ein aufwendiger Ringversuch (Round Robin Test) zur Bestimmung rheologischer Eigenschaften von Beton. Bei diesem Ringversuch werden identische Beton-Proben unter identischen Bedingungen auf ihr Verformungs- und Fließverhalten (rheologische Eigenschaften) mit verschiedenen Messmethoden untersucht und die Ergebnisse verglichen, insgesamt waren dafür 36 Teilnehmer aus fünf verschiedenen Forschungsinstituten mit ihren Messapparaturen in das Dresdner Baustofflabor gekommen. Das Hauptziel der großangelegten Studie bestand darin, die Grenzen der einzelnen Prüfgeräte in Bezug auf die verschiedenen Betonsorten, darunter auch nachhaltige Betone wie LC3-Beton und Beton mit rezyklierten Zuschlagstoffen, die in der Industrie verwendet werden, zu bestimmen und Erkenntnisse für die Auswahl von Prüfgeräten zu sammeln.
Die fünftägige Studie wurde im Rahmen des von der DFG geförderten Schwerpunktprogramms SPP2005 Opus Fluidum Futurum - Rheologie reaktiver, mehrskaliger, mehrphasiger Baustoffsysteme durchgeführt unter der Koordination von Prof. Dr.-Ing. Viktor Mechtcherine und Dr. Shravan Muthukrishnan durchgeführt. Wissenschaftliche Beratung erhielt die Studie von Associate Professor Dimitri Feys, einem renommierten Forscher im Themengebiet der Rheolgie von der Missouri University of Science and Technology (USA). Diese Zusammenarbeit ist ein Beispiel für das gemeinsame Streben nach einem besseren Verständnis der Betonrheologie im Rahmen der akademischen und industriellen Forschung.