Geschichte der Fakultät Bauingenieurwesen
An der 1828 gegründeten Technischen Bildungsanstalt Dresden hatte die Ausbildung im Bereich Bauwesen bereits seit den 1830er Jahren einen wichtigen Stellenwert. Bauingenieuraufgaben im Zusammenhang mit dem Ausbau der Verkehrswege bestimmten zunehmend das Lehrprogramm. 1875 erfolgte die Gründung der "Hochbauabteilung" für die Ausbildung von Architekten, während die künftigen Bauingenieure weiterhin an der "Ingenieurabteilung" studierten.
Die erste und über Jahre dominierende Lehrerpersönlichkeit war Johann Andreas Schubert (1808-1870), der die "mathematischen und technischen Wissenschaften" vertrat und sich zunehmend den Bauingenieuraufgaben widmete. Eine wichtige Rolle spielte er als Vorsitzender der Kommission zur Begutachtung der Wettbewerbsentwürfe für die Brücken über das Göltzsch- und das Elstertal im Vogtland, in die auch Schuberts eigene statische Berechnungen einflossen.
Die Ausbildung von Bauingenieuren an der TH/TU Dresden wurde in der Folgezeit weiter profiliert durch das Wirken von Wissenschaftlern wie z.B.
- Claus Koepcke (1831 - 1911), Straßen-, Wasser-, Eisenbahnbau 1869 - 1872
- Otto Mohr (1835 - 1918), Technische Mechanik und Festigkeitslehre 1873 - 1900
- Hubert Engels (1854 - 1945), Wasserbau 1890 - 1924
- Georg Christoph Mehrtens (1843 - 1917), Statik, Brückenbau und Festigkeitslehre 1895 - 1913
- Max Förster (1867 - 1930), Bauingenieurwissenschaften 1900 - 1930
- Willy Gehler (1876 - 1953), Baustoffkunde, Festigkeitslehre, Eisenbrückenbau 1913 - 1945
- Kurt Beyer (1881 - 1952), Technische Mechanik und Festigkeitslehre 1919 - 1952
- Friedrich Wilhelm Neuffer (1882 - 1960), Massiv- und Grundbau 1931 - 1951
- Hans Reingruber (1888 - 1964), Eisenbahn- und Verkehrswesen 1935 - 1957
- Johann Ohde (1905 - 1953), Bodenmechanik und Grundbau 1949 - 1953
- Heinrich Rettig, Baukonstruktions- und Entwurfslehre 1949 - 1969
- Ernst Lewicki (1894 - 1973), Baubetriebswesen 1951 - 1962
- Gustav Bürgermeister (geb. 1906), Baukonstruktionslehre und Stahlbau 1952 - 1971
- Gottfried Brendel (1913 - 1965), Stahlbeton- und Massivbrückenbau 1954-1965
- Alfred Hütter (1915 - 1984), Baustoffkunde und Festigkeitslehre 1957-1980
- Ernst Ludwig (1916 - 1995), Baubetriebswesen 1962-1982
Gegenwärtig werden an elf Instituten Bauingenieure in den Studienrichtungen "Konstruktiver Ingenieurbau", "Baubetriebswesen", "Stadtbauwesen und Verkehr ", "Wasserbau und Umwelt " sowie "Computational Engineering " von 17 Professoren und über 100 Mitarbeitern ausgebildet.
[Die Beiträge in der Wikipedia, zu denen auf dieser Seite verlinkt wird, gehen zumeist auf die Vortragsreihe von Studentinnen und Studenten zu "Berühmten Bauingenieuren" im Rahmen der Massivbrückenbau-Vorlesung von Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Manfred Curbach zurück.]