Sedlmeier, Isabelle
Diplomarbeit:
1832
Thema:
Gesundheitliche Auswirkungen verbauter Materialien, Baukonstruktionen und gebäudetechnischer Anlagen
(Health effects of built-in materials, building structures and technical building systems)
Bearbeiterin:
Isabelle Sedlmeier
Verantwortlicher Hochschullehrer:
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing. Jens Otto
Betreuer:
Universitäre Betreuerin: Dipl.-Ing. Carolin Senkel
Zeitraum:
26.08.2021 bis 26.12.2021
Kurzfassung:
Mit dem durch das im vergangenen Jahr beschlossenen GEG stehen heutzutage Bauingenieure, Bauplaner und Architekten vor neuen Herausforderungen. Neben dem ungebremsten Wachstum der Bevölkerung und der zunehmenden Verstädterung werden wegen des Klimawandels neue, klimaschützende und nachhaltige Alternativen gesucht. Eine der größten Umwandlungen für die Energieeinsparung ist eine neue immer luftdichtere Bauweise mit künstlich erstellten Baumaterialien und das Einsetzen zahlreicher Technische Gebäudeausrüstungen. Scheinbar wurde die Gesundheit bei der Planung dieser Gebäude vernachlässigt, da sich in der Tat im Laufe der Jahre immer mehr Beschwerden feststellen
haben lassen, manchmal direkt mit gebäudekorrelierten Ursache — das so genannte „Building Related Illness“, manchmal ohne richtiges zurückführen — das „Sick Building Syndrom“, allerdings verschwinden diese Symptome gleich nach dem Verlassen des Gebäudes. Mit mehr als 90 % unserer Lebenszeit innerhalb von Innenwänden leiden Menschen und insbesondere Kinder oder bereits geschwächte Menschen unter vielfältiger Allergien, Krankheiten oder Unwohlbefinden, die schlecht behoben werden können. Baubiologen, und später Mediziner haben sich neulich mit gesundheitlicher Auswirkungen bei energieeffizienter Gebäuden auseinander gesetzt.
Im Rahmen dieser Arbeit werden Kriterien und deren Eigenschaften und Elemente festgelegt, die im deutschen Normenwerk und durch Mediziner im Laufe der Jahre wahr- bzw. entgegengenommen wurden. Analysiert werden deren Zusammenhang und Einfluss gesundheitlicher Auswirkungen auf das menschliche Wohlbefinden und auf den menschlichen Organismus sowie die Wichtigkeit dieser Kriterien. Weiterhin wird das seit dem Jahre 2014 veröffentliche amerikanisches Zertifizierungssystems WELL Building Standard näher untersucht und hinsichtlich dieser Kriterien beurteilt bzw. verglichen. Scheinbar ist dieses Zertifizierungssystem eher auf das Wohlbefinden des Menschen bei der Arbeit gerichtet bzw. anzuwenden. Anhand eines Beispielprojektes wird letztlich im Rahmen dieser Arbeit ein Standard GEG-Gebäude mit einem Plusenergiegebäude eines Einfamilienhauses aus gesundheitlicher Sicht verglichen. Obwohl viele Mediziner behaupten, Plusenergiegebäude seien gesundheitlich beeinträchtigender als GEG-Gebäude, können Alternativen zum Schonen der Gesundheit gefunden werden. Die Frage stellt sich jedoch, inwiefern Gesundheit gegenüber Klimaschutz bevorzugt wird und inwiefern die Gesellschaft sich mit dem Thema Gesundheit auseinandersetzen möchte.
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