Tschechien, Österreich und Süddeutschland
Die diesjährige Exkursion führte die Studenten durch Tschechien, Österreich und Süddeutschland. In Prag bei METROSTAV wurden wir umfangreich zur Troja-Brücke, eine Netzbogenbrücke mit 200 m Stützweite und 36 m Breite, informiert. Trotz der 2.500 t schweren Stahlkonstruktion wirkt sie durch ihren sehr flachen Bogen von nur 20 m Höhe filigran.
Über Hradec Králové mit einem der wichtigsten AB-Verkehrsknotenpunkte Tschechiens ging es nach Wien. Hier standen die Faltwerkskonstruktion des Daches über dem Hauptbahnhof sowie der Neubau des Knotens Prater und der Hochstraße Inzersdorf, begleitet durch die ASFINAG, auf dem Programm. Am Knoten Prater erfolgt derzeit der Neubau zweier Entflechtungsbauwerke über den Donaukanal sowie Abriss und Neubau der Erdberger Brücke – bei Aufrechterhaltung von vier Fahrspuren und 190.000 Fahrzeugen pro Tag eine planerische Meisterleistung.
Nach dem Besuch der schwimmenden Murinsel in Graz ging es weiter nach Deutsch-Grutschen zur Tunnelkette Granitztal. Nach einer Einführung im Baubüro von HOCHTIEF konnten die Studenten den Anfang der 2,6 km langen Röhre begehen und einen Einblick in den spannenden Tunnelbau im Sprengvortrieb nehmen.
In Salzburg standen als Fuß- und Radwegbrücken der Wilhelm-Kaufmann-, der Makart- und der historische Mozartsteg auf der Tagesordnung. Mit den Tragwerksplanern diskutierten wir spezielle statische Besonderheiten wie z. B. die Schwingungstilgung beim Wilhelm-Kaufmann-Steg, einer sehr schlanken Schrägkabelbrücke mit einseitigem Pylon. Über die Mangfallbrücke, eine Spannbetonbalkenbrücke von Ulrich Finsterwalder 1959, deren Stege als vorgespannte Fachwerkkonstruktion ausgeführt wurden, ging es weiter zur Europabrücke Innsbruck. Aufgrund der einseitigen Sperrung wegen Instandsetzungsmaßnahmen konnte die 192 m hohe Brücke, geführt durch die ASFINAG, von den Studenten begangen werden.
Auch die HOCHTIEF-Baustelle des Wasserkraftwerks Pfunds gehörte zum breitgefächerten Programm. In einem über 20 km langen Tunnel, gebaut im Doppelschildvortrieb, konnten die Studenten auf der Baustelle die Dimensionen der Maschinen sowie die Herstellung der Tübbinge in der extra dafür errichten Fabrikhalle live erleben.
Eines der Highlights war die mit 406 m längste Fußgängerhängebrücke Europas `Highline179´ in Reutte. Mit 115 m Höhe ist diese Brücke aufgrund der hohen Schwingungsanfälligkeit und einem Gitterrost-Laufsteg eine sehr luftige und nicht für jeden geeignete Attraktion.
Nach der Begehung des Daches des Olympiastadions in München, eine architektonische Meisterleistung von Frei Otto und Günther Behnisch, bildete die Besichtigung der Saale-Elster-Talbrücke als Teil des Verkehrsprojekts VDE 8 den Abschluss. Es konnten der Hohlkasten begangen und ein Einblick in das Bauwerksmonitoring durch MARX KRONTAL und in die Auswertung der Daten gewonnen werden.