30.03.2017
Umweltressourcen nachhaltig managen - Städte der Zukunft und multifunktionale Landnutzung
Vom 17. bis 19. Mai laden die Universität der Vereinten Nationen (UNU-FLORES), die Technische Universität Dresden (TUD) und das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR) zur zweiten Dresden Nexus Conference in das Deutsche Hygiene-Museum Dresden ein. Rund 400 Teilnehmer tauschen sich zu Projekten und Lösungsansätzen für eine nachhaltige Ressourcennutzung aus. Hauptredner sind renommierte Experten von internationalen Forschungseinrichtungen und Weltverbänden.
Was haben der Weißeritz-Grünzug in Dresden, der Kreislauf organischer Abfälle in Tansania, Strategien für den Abbau von Sand und Gestein in Vietnam oder ein durchdachtes Kreislauf-System für die Nutzung von geklärtem Abwasser und Klärschlamm in der Karibik gemeinsam? Zu all diesen Themen forschen UNU-FLORES, die TU Dresden und das IÖR, die drei Organisatoren der Dresden Nexus Conference (DNC2017). Alle diese Projekte haben zudem zum Ziel, unterschiedliche Umweltressourcen wie Wasser, Boden, Abfall oder Energie nachhaltig zu bewirtschaften, indem der Umgang mit jeder einzelnen Ressource nicht isoliert betrachtet wird, sondern Querbezüge – Synergien und Konflikte gleichermaßen – in den Blick genommen werden. Dieses verknüpfte Denken macht den Nexus-Ansatz für die Bewirtschaftung von Umweltressourcen aus.
Der Weißeritz-Grünzug in Dresden etwa schützt die Stadt vor Hochwasser, reguliert zugleich das Stadtklima an heißen Sommertagen und ist attraktiver Erholungsraum für die Bevölkerung. Mit Biomasse aus organischen Abfällen kann in Tansania der Boden gedüngt und stabilisiert werden. Gleichzeitig wird mit der Verwendung zur Energiegewinnung der Wald geschont. Dafür braucht es aber ein geeignetes Kreislaufsystem und das Wissen, wie viel Potenzial in Biomasse und Abfällen steckt. Ähnliches gilt für die Nutzung von geklärtem Abwasser und Klärschlamm, für die meist tragfähige Konzepte fehlen. Das Problem hier: Unzureichende Behandlung oder sorglose Ausbringung auf Feldern kontaminiert Böden und Wasser und gefährdet die Gesundheit der Menschen. In Vietnam hingegen gefährdet die unkoordinierte Gewinnung von Sand und Kies als Baumaterial für die boomenden Städte die Natur und zerstört so einzigartige Landschaften. Ein durchdachtes Management für die Baustoff-Gewinnung könnte dies verhindern.
Diese und viele weitere Projekte werden bei der Dresden Nexus Conference 2017 eine Rolle spielen. Sie widmet sich außerdem der Frage, wie der Nexus-Ansatz zur Umsetzung der Ziele nachhaltiger Entwicklung (SDGs) und der Neuen Urbanen Agenda der Vereinten Nationen beitragen kann. Vor allem Aspekte des Monitorings und der Umsetzung von integrierten Ressourcennutzungsstrategien stehen im Mittelpunkt der Konferenz.
In 16 Sessions werden sich die internationalen Teilnehmer mit Fragen der multifunktionalen Landnutzung im ländlichen Raum, mit der integrierten Ressourcennutzung in städtischen und stadt-nahen Räumen sowie mit themenübergreifenden Fragen befassen. Fallstudien aus China, Deutschland, Katar, Kenia, Tunesien und Vietnam geben Einblick in die Praxis der Umsetzung von Nexus-basierten Lösungen. Die Hauptvorträge an den drei Konferenztagen übernehmen renommierte Wissenschaftler/innen von internationalen Forschungseinrichtungen und Weltverbänden, darunter:
- Prof. Eugenie L. Birch, Penn Institute for Urban Research, University of Pennsylvania
- Prof. Stefan Bringezu, Center for Environmental Systems Research (CESR)
- Dr. Jerome Delli Priscoli, Global Water Partnership
- Prof. Nicola Fohrer, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Institut für Natur- und Ressourcenschutz
- Botschafter Csaba Kőrösi, Büro des Präsidenten von Ungarn, Direktor für ökologische Nachhaltigkeit, stellv. Vorsitz der UN Open Working Group on Sustainable Development Goals
- Prof. Luca Montanarella, Europäische Kommission – Joint Research Centre, European Soil Data Centre (ESDAC)
- Prof. Stefan Uhlenbrook, United Nations World Water Assessment Programme.
Was ist der „Nexus-Ansatz“?
Der Nexus-Ansatz zielt darauf ab, umweltbezogene Ressourcen nachhaltig zu bewirtschaften. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen Grenzen zwischen einzelnen Arbeitsgebieten und wissenschaftlichen Fachrichtungen überwunden und gemeinsam sektorübergreifende Strategien erarbeitet werden. Der Ansatz basiert auf dem Verständnis, dass einzelne Umweltressourcen eng miteinander verknüpft sind. Werden diese Zusammenhänge berücksichtigt, kann dies zu mehr Ressourceneffizienz führen, zugleich lassen sich Umweltgefahren und -beeinträchtigungen minimieren.
Weitere Informationen unter:
http://www.dresden-nexus-conference.org
https://sustainabledevelopment.un.org
Bitte beachten Sie: Aufgrund strenger Sicherheitsbestimmungen empfiehlt sich eine Registrierung im Vorfeld der Veranstaltung unter
Mögliche Gesprächspartner zu den Schwerpunktthemen:
- 17. Mai:
- Schwerpunkt „Widerstandsfähige Städte”:
Jerome Delli Priscoli, Global Water Partnership/GWP, Chair of Technical Committee
- Schwerpunkt „Multifunktionale Landnutzung”:
Nicola Fohrer, Institut für Natur- und Ressourcenschutz, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel - 18. Mai:
- Schwerpunkt „Widerstandsfähige Städte”:
Eugenie Birch, Penn Institute for Urban Research, University of Pennsylvania
- Schwerpunkt „Multifunktionale Landnutzung”:
Luca Montanarella, Europäische Kommission, verantwortlich für das European Soil Data Centre (ESDAC) - 19. Mai:
- Schwerpunkt „Synthese und Verknüpfung mit den Zielen nachhaltiger Entwicklung”:
Botschafter Csaba Kőrösi, Büro des Präsidenten von Ungarn, Direktor für ökologische Nachhaltigkeit; stellv. Vorsitz der Open Working Group on Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen; Stefan Uhlenbrook, United Nations World Water Assessment Programme, Director; Stefan Bringezu, Center for Environmental Systems Research (CESR), Universität Kassel
Informationen für Journalisten:
- Rachel Shindela
UNU-FLORES
Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Tel:+ 49 (351) 8921-9377
- Heike Hensel
IÖR
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel:+ 49 (351) 4679-241
- Claudia Kallmeier
TU Dresden
Pressereferentin
Tel.: +49 (351) 463-40761
Die Veranstalter im Überblick
United Nations University Institute on the Integrated Management of Material Fluxes and of Resources (UNU-FLORES)
Die Universität der Vereinten Nationen hat zum Ziel, nachhaltige Lösungen für globale Probleme zu entwickeln, die das Überleben und die Entwicklung der Menschen gefährden. Das „Institute for the Integrated Management of Material Fluxes and of Resources/Institut für das integrierte Management von Materialflüssen und Ressourcen“(UNU-FLORES) wurde im Dezember 2012 in Dresden/Deutschland gegründet. Das Institut beschäftigt sich mit Forschung, Kapazitätsentwicklung sowie zukunftsweisendem Unterrichten und Ausbilden. UNU-FLORES entwickelt Strategien, um drängende Probleme im Bereich der nachhaltigen Nutzung und des integrierten Managements von Umweltressourcen wie Boden, Wasser und Abfall zu bewältigen.
http://flores.unu.edu
Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR)
Das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR) ist eine raumwissenschaftliche Forschungseinrichtung der Leibniz-Gemeinschaft. Das IÖR erarbeitet wissenschaftliche Grundlagen für eine dauerhaft umweltgerechte Entwicklung von Städten und Regionen im nationalen und internationalen Zusammenhang. Die Ausrichtung der Forschung zielt auf Antworten für ökologische Fragen nachhaltiger Entwicklung.
http://www.ioer.de
Technische Universität Dresden (TUD)
Die Technische Universität Dresden (TUD) ist eine der elf Exzellenzuniversitäten Deutschlands: stark in der Forschung, erstklassig in der Vielfalt und der Qualität der Studienangebote, eng vernetzt mit Kultur, Wirtschaft und Gesellschaft. Zwischen der Fakultät Umweltwissenschaften der TU Dresden und UNU-FLORES wurde eine strategische Partnerschaft aufgebaut, aus welcher gemeinsame Forschungsprojekte und ein Doktorandenprogramm zum Thema „Integriertes Management von Wasser, Boden und Abfall“ hervorgingen.
http://tu-dresden.de