Profil
Die augenblickliche Zusammensetzung der thematischen Schwerpunkte der Professur ist einmalig im deutschen Sprachraum. Sie sind auf folgende Gebiete konzentriert:
- Holzanatomische Forschung im makroskopischen und mikroskopischen Bereich (einziges auf Holz und andere Pflanzenzellen spezialisiertes Rasterelektronenmikroskop in den neuen Bundesländern),
- Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der Jahrringchronologie und Radiodensitometrie (eines von zwei Zentren in den neuen Bundesländern, eines von nur vier Zentren in der Bundesrepublik),
- Wechselbeziehungen zwischen Waldbau und Holzqualität,
- Entwicklung von Werkstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen und Recyclingprodukten bis zur Produktionsreife (technologische Forschungen mit Schutzrecht- u. Patentanmeldungen) mittels 3D-Druck,
- Alternative Verfahren zur Kalamitätslagerung von Rundholz (Mitglied im internationalen Verbund der Experten auf dem Gebiet der Rundholzlagerung nach Sturmereignissen „STODAFOR“).
Vielseitigkeit (Multidisziplinarität)
Die Forstnutzung ist ein Bindeglied zwischen Natur- und Technikwissenschaften. Dementsprechend fachübergreifend sind die Lehrinhalte angelegt. Die Lehre wird augenblicklich, wo möglich, objektbezogen durchgeführt.
- Hetzdorf: Rundholzsortierung
- Holzmerkmale: „Waldvorlesung“
- Forstgarten: Holzmerkmalslehrpfad
- Judeichbau: Wechselnde Ausstellungen zum Fachgebiet
- Exkursionen in Unternehmen der holzverarbeitenden Industrie
Die Vielseitigkeit der Forschung drückt sich in den Forschungsprojekten und Industrieaufträgen zum Arbeitsgegenstand Holz/Baum aus, beginnend mit holzanatomischen und holzphysikalischen Untersuchungen, fortgesetzt mit Arbeiten zur Rohholzsortierung, der Holzqualität, der Verwendung von Holz und endet mit den forstlichen Nebennutzungen.
Praxisnähe (Handlungsorientierung)
Die Lehr- und Forschungstätigkeit an der Professur Forstnutzung wird in der Zusammenschau von Verwendung nachwachsender Rohstoffe und Ressourcen- und Klimaschutz gesehen. Daraus werden praxisorientierte Handlungsweisen abgeleitet, die in der Regel verallgemeinerungsfähig sind. Beispiele sind:
- Holzanatomie: Aufklärung der Wirkmechanismen zwischen Emissionen und Baum,
- Holzphysik: Thermobehandlung von Holz und ihre Auswirkungen auf seine physikalisch-mechanischen Eigenschaften,
- Holzeigenschaften: Einfluss verschiedener waldbaulicher Bestandesbehandlungen auf die Qualität von Eichen,
- Rundholzsortierung: Einfluss des sich verändernden Holzmarktes auf die Gepflogenheiten der Rundholzsortierung (stehend, liegend),
- Entwicklung eines alternativen Verfahrens zur Rundholzlagerung, speziell für die Kalamitätslagerung und industrielle Bevorratung.
- Holzverwendung: Entwicklung holzbasierter Materialien für den 3D-Druck,
Alle Untersuchungsergebnisse werden in Forschungsberichten, Veröffentlichungen und Schutzrechtsanmeldungen für die breite Öffentlichkeit dokumentiert.
Aktualität
Die Forschung an der Professur ist so angelegt, dass sie möglichst aktuell werdenden Entwicklungsrichtungen vorauseilt. Dies setzt prognostische Arbeit voraus. Über die übliche Informationsgewinnung hinaus wird auf spezielle, ständig aktualisierte Datenspeichern zugegriffen. So konnten Forschungsaufgaben bereits zu einem Zeitpunkt bearbeitet werden, bevor sich eine neue allgemeine Forschungsrichtung herausgebildet hatte (Dämmstoffentwicklung, Lagerung von Rundholz unter Sauerstoffentzug, mikrodensitometrische Zuwachsmessung, multivariate Altersbestimmung von Holz etc.). Die aktuellen Forschungsergebnisse werden zum Bestandteil der Vorlesung. Daher wird auch ein jährlich überarbeitetes Skript zu den verschiedenen Vorlesungen angeboten. Der Student/ die Studentin erfährt auf diese Weise den engen Zusammenhang zwischen Forschung und praktischer Anwendbarkeit der Ergebnisse.