Das Institut für Pflanzen- und Holzchemie
Das Institut für Pflanzen- und Holzchemie in Tharandt ist aus der von Heinrich Cotta gegründeten Forstlehranstalt hervor gegangen und kann damit auf eine über 200jährige Geschichte zurückblicken. Im Jahr 1929 wurde die Forstliche Hochschule Tharandt Teil der Technischen Hochschule Dresden. Heute gehört das Institut der Fachrichtung Forstwissenschaften und damit der Fakultät Umweltwissenschaften der Technische Universität Dresden an.
Wichtige Themen in Lehre und Forschung waren die Untersuchung spezieller Bodenkomponenten, die chemische Zusammensetzung von Pflanzen und deren Veränderung in Abhängigkeit von Jahreszeiten und Pflanzenteilen, die Einwirkung von Umwelteinflüssen wie Schwermetalle oder Rauch auf das Wachstum der einheimischen Baumarten, Untersuchungen zur Düngung mit unterschiedlichen Substraten, der Holzschutz sowie die Möglichkeiten der stofflichen Verwertung. Letzteres begann zunächst mit der Verkohlung der Hölzer. Über die Jahre wurden Verfahren zur Gewinnung von Gerbstoffen und Terpenen entwickelt und diese mit neuen Methoden charakterisiert. Mit dem Holzaufschluss und Papieradditiven, einem weiteren wesentlichen und noch heute aktuellen Forschungsgebiet, befasste man sich bereits seit den 1920er Jahren. Seit den 1960er Jahren wurde die Forschung zur Gewinnung spezielle Produkte aus der Zellstoffherstellung (Lignin) sowie aus den Extraktstoffen intensiviert. Seit den 1980 Jahren ist ein Schwerpunkt die Cellulose- und Cellulosederivatchemie gelegt, welche in enger Kooperation mit der Industrie betrieben wurde und wird.