Die Professur stellt sich vor
Der Lehrstuhl für Waldbau ist eine der zentralen Professuren der Fachrichtung Forstwissenschaft mit deutlichem Anwendungsbezug. Unter Nutzung der sich in unserem Lehrwald und dem Versuchs- und Lehrobjekt in Hetzdorf ergebenden Möglichkeiten ist dieses Merkmal gleichermaßen wesentlich für die Lehre und die Forschung. Der Lehrstuhl ist eng vernetzt mit anderen Professuren der Fachrichtung und hat zudem inhaltlichen Bezug zu anderen Studiengängen der Universität. Die Professur für Waldbau hat insofern eine wichtige, verbindende und interdisziplinäre Funktion im Haus sowie für die Außenwirkung der Fachrichtung.

Historie der Professur
Der Tharandter Waldbau-Lehrstuhl geht in seinem Ursprung auf den Gründer der Tharandter Forstlichen Hochschule, Heinrich COTTA (1763-1844), zurück. Mit seinem 1817 erschienenen und in 6 Auflagen verlegten Werk „Anweisung zum Waldbau“ schuf COTTA die Grundlage für eine eigenständige Fachdisziplin. Das dafür notwendige Lehr- und Theoriengebäude wurde von den Nachfolgern kontinuierlich erweitert, wobei der Waldbau nach 1860 zunächst stark von der Sächsischen Bestandeswirtschaft geprägt wurde. Mit Erlangen ökologischer Erkenntnisse und Aufdecken wichtiger Zusammenhänge erfolgte im 20. Jahrhundert eine stärkere Hinwendung zum standortsgemäßen und naturnäheren Waldaufbau, der über die Prinzipien der Vorratspflege (HEGER, BLANCKMEISTER) hin zum modernen, ökologischen Waldbau (THOMASIUS) führte.