02.01.2020
Vortrag von Prof. Sven Wagner beim Fachsymposium „Baumarten im Hessischen Wald der Zukunft“ am 05. Dezember 2019 in Weilburg/Hessen
In seinem Vortrag „Aktuelle Forschungsprojekte zur Wiederbewaldung von Kahlflächen“ vor 130 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus der Politik, der Wissenschaft, von Waldbesitzenden und Forstleuten sowie Vertreterinnen und Vertretern der Umwelt- und Naturschutzverbände und der Holzindustrie wies Prof. Wagner darauf hin, dass:
- nach Sturm und Borkenkäfer die Wälder sich relativ gut auch wieder natürlich verjüngen. Die Waldeigenschaft geht kurzzeitig verloren, neuer Wald wächst relativ bald nach.
- die Baumartenzusammensetzung des Vorbestandes zum großen Teil die Baumartenzusammensetzung des Folgebestandes bestimmt: Die Fichte kann als Intermediärbaumart oft Vorteil von Samen-und Sämlingsreserven am Waldboden, dem Kahlflächenklima, den Mäusen und dem Wilddruck ziehen und verjüngt sich massiv bis dominant. Das kann den gesamten Klimawandel-Waldbau in Frage stellen.
- die Wiederbewaldung durch Pionierbaumarten (Birken, Weiden, Aspe, Vogelbeere) an das Vorhandensein vitaler Mutterbäume und erträglicher Wildbestände gebunden ist. Entstehen Vorwälder, sind diese äußerst nützlich beim zukünftigen Waldbau. Sie eröffnen Optionenvielfalt und schützen Zielbaumarten.
- die Steuerung der neu entstehenden Mischungen unter Beteiligung von Naturverjüngung Beobachtung erfordert und ggf. zeitnahes Nachsteuern, wofür es Personal braucht.