03.03.2020
Waldnaturschutz
Die unter Mitwirkung von Prof. Sven Wagner und Dr. Heino Wolf (beide Mitglieder im Wissenschaftlichen Beirat für Biodiversität und Genetische Ressourcen beim BMEL) entstandene, gemeinsame Stellungnahme mit dem Beirat für Waldpolitik beim BMEL „Wege zu einem effizienten Waldnaturschutz in Deutschland“ ist am 11.02.2020 veröffentlicht worden.
Die Stellungnahme fokussiert auf den Erhalt überlebensfähiger und sich austauschender Populationen aller heimischen Waldarten (Tiere, Pflanzen, Pilze) und unterbreitet Vorschläge für einen effizienten Waldnaturschutz, sowie zur Honorierung diesbezüglicher Leistungen.
Angesprochen werden die genetische Ebene, die Art- und die Lebensraumebenen der biologischen Vielfalt und es gibt jeweils Empfehlungen, wie effizienter Waldnaturschutz auf diesen Ebenen umzusetzen sei.
Z.B. wird gefordert:
- Forschung zu den genetischen Strukturen von Waldbäumen und anderen Waldorganismen und ihre damit verbundene Anpassungsfähigkeit an sich ändernde Umweltbedingungen
- Förderung von Baumarten, die besonders vielfältige Wirtspflanzen-Funktionen erfüllen wie Eiche, Zitterpappel, Hainbuche und die Weidenarten, sowie aller gefährdeten einheimische Baumarten
- Auswahl von fakultativen Habitatbäumen neben obligatorischen Habitatbäumen mit Großhöhlen, Horsten oder sonstigen Fortpflanzungs- und Ruhestätten der besonders geschützten Arten in einer Art und Weise, dass möglichst viele und diverse Mikrohabitate auf der Fläche bereitgestellt werden
- Systematische Schutzgebietsplanung für eine differenzierte Landnutzung mit einer ausreichenden Zahl segregativer Elemente in einer überwiegend integrativen Matrix unter Berücksichtigung der Kriterien Naturnähe, Seltenheit, Gefährdung, Habitattradition und Größe
Im BMEL (Referat 513) wird derzeit beraten, wie das Gutachten in den weiteren Prozess der Waldstrategie 2050 einfließen kann.