Demonstrationsprojekt Erhalt der Gemeinen Esche (FraxForFuture); Verbundvorhaben 5.2 FraxSilva: Evaluierung von Waldbausystemen - Ökologische Grundlagen, Epidemiologie und Mischung
Die Laubstreu am Boden spielt eine wichtige Rolle im Entwicklungszyklus von H. fraxineus, weil dort die sexuelle Phase des Pilzes heranwächst. Mit der Baumartenzusammensetzung ändert sich auch die Streu, wodurch wiederum die Vermehrung beeinflusst werden könnte. Dadurch schließlich könnte sich auch das Infektionsgeschehen ändern. Somit ist zu vermuten, dass bei einer Anreicherung reiner Eschenstreu mit Streu anderer Baumarten ein vom Mischungsgrad abhängiger Einfluss auf die Vermehrung des Pilzes genommen werden kann.
Basierend auf dieser Überlegung werden einjährige Eschen in einzelne, abgeschlossene Gewächshäuser gepflanzt. Mithin ist ein Sporenaustausch zwischen den Varianten ausgeschlossen. Die Mineralböden der Gewächshäuser werden mit einer definierten Menge Eschenstreu bedeckt, der die Streu der Rotbuche (Fagus sylvatica), Bergahorn (Acer pseudoplatanus) und Winterlinde (Tilia cordata) als gängige Mischbaumarten beigemengt wird. Durch eine Variation der Streuanteile ist die Möglichkeit gegeben, verschiedene Mischungsanteile zu simulieren. Zusätzlich zu einer Kontrollvariante mit reiner Eschenstreu sowie einer Null-Variante ohne jegliche Streuauflage existiert jede Kombination in drei Wiederholungen. Der Infektionsdruck innerhalb der Kammern wird über Sporenmessungen quantifiziert.
Das Infektionsgeschehen des Pilzes bei den Eschen wird über mehrere Jahre hochauflösend verfolgt. Individuelle Unterschiede werden nach gemeinsam im Verbund erarbeiteten Schlüsseln beschrieben.
Darüber hinaus wird auch die Sporenausbreitung des Pilzes an einzelnen Alteschen innerhalb eines Bestandes nachgezeichnet. Ziel ist es, Muster aufzudecken, wie sie in ähnlicher Weise bereits erfolgreich für Samenausbreitungen verschiedener Baumarten untersucht wurden.