02.06.2022
Start des Weltwärmestrom Datenbank Projektes
Der gemeinsame Förderantrag, des Geoforschungszentrum Potsdam und der TU Dresden (TUD), für das Weltwärmestrom Datenbank (World Heat Flow Database -WHFD) Projekt wurde bereits im November des vergangenen Jahrs bewilligt. Im April hat der Auftakt des Projektes begonnen und die TUD bereitet sich nun für den geplanten Kick-Off im Juni 2022 vor.
Der Wärmestrom ist ein Maß für thermische Energie, die vom Erdkern zur Erdoberfläche fließt. Daraus lassen sich Einblicke in die Entwicklung unseres Planeten gewinnen. Zudem ist das Maß von größter Bedeutung für die Analyse des Temperaturfeldes der Erde über räumliche und zeitliche Skalen hinweg und verbessert das Verständnis geodynamischer Prozesse und komplexer tektonischer Strukturen. Voraussetzung hierfür sind verlässliche Daten, welche so noch nicht vorliegen.
Bisher ist die Datenqualität heterogen und weißt lediglich rudimentäre bis gar fehlende Informationen zu den jeweiligen Metadaten oder der Datenbeschreibung auf. Zwar gibt es grundlegende Vereinbarungen, wie Daten beschrieben werden können, jedoch sind diese stark veraltet, unzureichend und nicht mehr zeitgemäß.
Unter der Schirmherrschaft der „International Heat Flow Commision“ wurde im vergangenen Jahr eine neue Datenstruktur vorgestellt (Fuchs et al. 2021), welche eine transparente und homogene Datenqualität gewährleisten soll. Diese neue Datenstruktur soll im Projekt WHFD als Voraussetzung für Einträge in die Datenbank dienen. Bereits existierende Daten werden durch Expert:innen in die neue Struktur überführt und zukünftige Daten erhalten so eine Formatvorlage/Strukturvorlage.
Als übergeordnetes Ziel setzte sich das Projekt WHFD die Entwicklung und Umsetzung einer neuen Forschungsdateninfrastruktur für terrestrische Wärmestromdaten mit einem modernen Webportal und einer Sammelstelle für Daten und Informationen, rundum den Wärmestrom. Die Daten sollen qualitätsgeprüft und gut dokumentiert in einer Datenbank vorliegen, um Interessierten zur Erkundung, Visualisierung und zum Download zur Verfügung zu stehen. Inhalte des Webportals sollen über eine Publikationsoption von neuen Daten auf dem aktuellsten Stand gehalten werden. Um die Datenbankeinträge in einen umfangreichen Forschungskontext zu setzten, sollen die Daten zusätzlich mit Informationen zu Autor:innen, Forscher:innen, Veröffentlichungen und entsprechenden Projekten referenziert werden. Für Interoperabilität mit weiteren geowissenschaftlichen Anwendungen, sollen standardisierte Schnittstellen, Datenformate und Metadaten angeboten werden.