Von der Erdoberfläche und Atmosphäre ausgehende Strahlung
2. Von der Erdoberfläche und Atmosphäre ausgehende Strahlung (Terrestrial and Atmospheric Radiation)
Eine zweite Art von Strahlung, die Tiere wesentlich besser wahrnehmen können als Menschen, ist die von der Erdoberfläche und Atmosphäre ausgehende Strahlung. Eine kaum merkliche Wärme- oder Kältewirkung ist das einzige, wodurch unser Körper darauf aufmerksam wird.
Hält man z. B. seine warme Hand neben das Gesicht, hat man das Gefühl, dass vom Gesicht Wärme abstrahlt. Die Handfläche bekommt also vom Gesicht mehr langwellige (= Wärme-) Strahlung zugesandt als von der kühleren Umgebung. Hält man dagegen seine Hand in die Nähe eines Eisklotzes, spürt man eine von ihm ausgehende Kälte. Das Eis emittiert also weniger langwellige Strahlung als der menschliche Körper.
Wie schon erwähnt, liegen die Wellenlängen der von der Erdoberfläche und Atmosphäre ausgehenden Strahlung im langwelligen Bereich. Das sogenannte terrestrische Spektrum erstreckt sich von etwa 3 μm bis 60 μm mit einer maximalen Ausstrahlung bei etwa 10 μm (Berechnung durch das Wiensche Verschiebungsgesetz möglich, mit einer mittleren Oberflächentemperatur der Erde von 14°C).
Quellen:
Die Quelle der terrestrischen Strahlung ist – wie der Name schon sagt – der Erdboden mit allem, was sich darauf befindet. Jedes Objekt und jede Oberfläche emittiert Strahlung, auch, wenn wir uns dessen meist nicht bewusst sind. Sie wird üblicherweise „langwellige Ausstrahlung (A)“ genannt und ist kontinuierlich.
Die Quelle der atmosphärischen Strahlung sind die Inhaltsstoffe der Atmosphäre [siehe: Modul 2, Zusammensetzung der Atmosphäre], oder „atmosphärische Gegenstrahlung (AG)“. Die Gase geben ein diskontinuierliches Spektrum ab. Dabei emittieren sie nur solche Wellenlängen, die sie auch selbst absorbieren.