Geschichte des Lohrmann-Observatoriums
Lohrmann-Observatorium
- 1956 Berufung von Prof. Dr. phil. habil. Hans-Ullrich Sandig auf den Lehrstuhl für Geodätische Astronomie
- 1961 Gründung des "Lohrmann-Institutes für Geodätische Astronomie"
- Die Namensgebung geht auf Wilhelm Gotthelf Lohrmann zurück
- 1966 Gründung der Außenstelle in Gönnsdorf
- Ende der 1960er Jahre wird an der Technischen Universität Dresden die Institutsstruktur aufgegeben, seither Bezeichnung als "Lohrmann-Observatorium"
- 1975 Inbetriebnahme des Astrographen auf der Außenstelle Gönnsdorf
- 1975 Emeritierung von Prof. Sandig
- 1975 Prof. Dr.-Ing. habil. Klaus-Günter Steinert übernimmt die Leitung des Lohrmann-Observatoriums
- 1995 Emeritierung von Prof. Steinert
- 1995 Berufung von Prof. Dr. phil. nat. habil. Michael Soffel auf den Lehrstuhl für Astronomie, Prof. Soffel übernimmt gleichzeitig die Leitung des Lohrmann-Observatoriums
- 2007 Inbetriebnahme des Reflektors 600/2400 auf der neuen Außenstelle "Triebenberg"
- Ende 2017 wurde die Aussenstelle der TU Dresden auf dem Triebenberg, und damit leider auch unsere Sternwarte, geschlossen. Einen kleinen Rückblick zu unseren Aktivitäten finden Sie hier.
Wilhelm Gotthelf Lohrmann
- geboren am 31.01.1796 als Sohn des Dresdner Ratsziegelmeisters
- Besuch der Garnisonsschule zu Dresden (1802-1810)
- 1811-1814 Architekturstudium an der Bauschule der Akademie der bildenden Künste zu Dresden
- als Neunzehnjähriger wandte sich Lohrmann der Geodäsie zu und wurde zeitlebens Mitarbeiter der "Königlich-Sächsischen Kameralvermessungsanstalt"
- 1818 Verleihung des Titels "Kameral-Vermessungs-Condukteur"
- selbständige wissenschaftliche Tätikeit als Amateurastronom
- Kontakte mit Johann Franz Encke (Gotha) und Joseph von Fraunhofer (München)
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1822-1836 Schaffung der Mondkarte (Veröffentlichung erst 1878), Lohrmanns astronomische Meisterleistung (Verwendung selenographischer Koordinaten, Reduktion der Beobachtungen wegen Libration, fortschrittliche kartographische Darstellung usw.)
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1823 Ernennung zum Vermessungsinspector und Leiter der Königlich-Sächsischen Lithographischen Gravieranstalt und Steindruckerei
- ab 1827 war Lohrmann Oberinspektor des Mathematisch-Physikalischen Salons zu Dresden
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unter dem maßgeblichen Einfluß Lohrmanns wurde 1828 die Technische Bildungsanstalt, der erste Vorläufer der heutigen TU Dresden, eröffnet
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1828 Beginn systematischer meteorologischer Beobachtungen
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1830 Wahl zum Kommune-Repräsentanten (Stadtparlament)
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1833 aktive Beteiligung an der Projektierung der sächsischen Eisenbahnen
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1840 Berufung Lohrmanns zum Direktor der Kameralvermessungsanstalt
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am 20.02.1840 starb W.G.Lohrmann an Typhus, sein Grab befindet sich auf dem Eliasfriedhof am Sachsenplatz
Beyerbau und grosser Refraktor
- 1913 wird der Beyerbau nach Plänen von Martin Dülfer errichtet
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1915 Installation des großen Refraktors in der Kuppel, Nutzung hauptsächlich für demonstrative Beobachtungen
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Anfang der 1940er Jahre Abbau des Refraktors, Pläne zur Aufstellung in der Leipziger Sternwarte
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13.02.1945 schwere Zerstörungen am Beyerbau und insbesondere an der Kuppel durch den Luftangriff auf Dresden
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1951 Beginn des Wiederaufbaus der Sternwartenkuppel
- 1957 Wiederaufbau des generalüberholten großen Refraktors und Ergänzung durch Leitrohr und Astrokamera
- 1959-1974 Beobachtung von Kleinplaneten
- 1960-1996 Beobachtung von Sternbedeckungen durch den Mond
- 1962 und 1994 Verbesserung der Nachführung des großen Refraktors
- Beginn der 1980er Umgestaltung des Turmes mit Thermoglasscheiben