Astronomische Beobachtungen
Beobachtungen von Asteroiden
Bis Ende 2017 verfügte die Professur über eine eigene Sternwarte mit einem 60cm Spiegelteleskop für die Forschung und die studentische Ausbildung. Von dieser Sternwarte des Lohrmann-Observatoriums auf dem Triebenberg aus wurden mit einer CCD-Kamera Asteroiden beobachtet. Dabei stand nicht die Entdeckung neuer Objekte im Vordergrund. Hauptziel waren eher solche Asteroiden, deren Bahnen aus unterschiedlichen Gründen nicht genau genug bekannt waren und für die weitere Beobachtungen nötig sind, um die Qualität ihrer Orbitparameter zu verbessern. Listen entsprechender Asteroiden werden durch das Kleinplanetenzentrum (Minor Planet Center, MPC) der IAU, ansässig an der Harvard Universität in Massachusetts, USA, veröffentlicht.
Astrometrie auf CCD-Aufnahmen von Asteroiden
Für die automatisierte Auswertung der gewonnenen Aufnahmen der Asteroiden wurde eigens am Lohrmann-Observatorium das Programmpaket MpCCD entwickelt. Diese Software ist in der Lage, interaktionsfrei die Position eines beobachteten Asteroiden hochgenau zu bestimmen.
Autonomer bzw. Fernsteuerbetrieb der Sternwarte Triebenberg
Das langfristige Ziel bestand in der vollständigen Automatisierung des gesamten Aufnahme- und Auswertungsprozesses bei Asteroidenbeobachtungen. Es sollte letztendlich möglich sein, dass ein Computerprogramm sich aus den vom MPC herausgegebenen Listen die am besten beobachtbaren Asteroiden selbstständig auswählt, die Sternwarte automatisch die Beobachtungen ausführt und die gewonnenen Aufnahmen sofort oder später auswertet.
Exoplanetentransits
Mit dem Instrument auf dem Triebenberg ließen sich auch Exoplanetentransits detektieren. Dabei handelt es sich um solche Ereignisse, wenn ein Planet außerhalb unseres Sonnensystems vor sein Muttergestirn tritt und dabei einen Teil des vom Stern ausgesandten Lichtes absorbiert. Von der Erde aus können dann das Ausmaß, die Dauer, sowie der Repetitionszyklus des Helligkeitsabfalls gemessen werden. Mit diesen Informationen ist ein Rückschluss auf weitere Parameter des Exoplanetensystems, wie z.B. das Größenverhältnis von Stern zu Planet oder die große Bahnhalbachse möglich.
Im Rahmen der Diplomarbeit von Franz Hofmann am Lohrmann-Observatorium wurde eine Software geschaffen, mit der entsprechende Beobachtungen von Helligkeitsverläufen bei Exoplanetentransits ausgewertet werden können. Die dazu nötigen photometrischen Messungen werden durch das ebenfalls am Lohrmann-Observatorium entwickelte Paket MpCCD erledigt.