Uferfiltration in Vietnam
BMBF Verbundprojekt AquaViet
Wissenschaftlich begründeter Masterplan für die Anwendung der Uferfiltration zur verbesserten Trinkwasserversorgung in Vietnam.
Teilprojekt Institut für Wasserchemie:
Wasserbeschaffenheitsanalyse und Untersuchung des Verhaltens organischer Spurenstoffe durch Uferfiltration sowie Entwicklung und Test eines preiswerten Biofiltersystems zur Entfernung von Ammonium, Arsen und anderer Stoffe aus dem Uferfiltrat/Rohwasser
Projektleiter: Dr. H. Börnick
Bearbeiter: M.Sc. Lale Carstensen, M. Sc. Stephan Eberle
Finanzierung: BMBF (FKZ: 02WCL1472B)
Laufzeit: 02.2019- 12.2022
Gegenstand des BMBF Verbundprojektes (AquaViet) ist die Demonstration der technischen Machbarkeit der Uferfiltration an zwei Standorten im Großraum Hanoi (Vietnam). Dazu sollen die Vorteile und Einsatzgrenzen der Uferfiltration unter den schwierigen Randbedingungen – hohe Belastung hinsichtlich Gesamtorganik, anthropogener Spurenschadstoffe, Ammonium, Arsen, Eisen, Mangan, pathogener Mikroorganismen bei intensiver Landwirtschaft (Reis- und Gemüseanbau, Aquafarming) sowie einem hohen Hochwasserrisiko – bewertet und Lösungen für die Auslegung und den Betrieb der Anlagen zur Wassergewinnung erarbeitet werden. Zudem sollen Technologien zur effizienten und kostengünstigen Wasseraufbereitung entwickelt und angepasst werden. Die Schwerpunkte des IWC liegen bei der Spurenstoffanalyse in Oberflächen- und Grundwässern, im Bereich der Untersuchung von redoxbedingten Prozessen zur Freisetzung/Bildung von Schad- bzw. Störstoffen in der Untergrundpassage sowie bei einer effizienten Nachbehandlung des Uferfiltrats.
Das Vorhaben umfasst folgende Arbeitsschwerpunkte:
- Standorterkundung und Machbarkeitsstudie zur Uferfiltration in Vietnam, Anwendung/ Weiterentwicklung von Methoden zur Ermittlung des Uferfiltratanteils in Brunnen und der Kolmation der Flusssohle, Auswahl von bis zu drei Teststandorten, Installation und Beprobung von Grundwassermessstellen,
- Wasserbeschaffenheitsanalyse (Grundwasser, Oberflächenwasser, Uferfiltrat) und Untersuchung von Sedimentproben, TOC/DOC-Charakterisierung, Screening und Spurenstoffbestimmung, Probleminhaltsstoffe Ammonium und Arsen, Schaffung einer Grundlage für die Entwicklung einer angepassten Wasseraufbereitung,
- Demonstration eines Filtersystems zur Entfernung von Ammonium, Arsen und anderen Stoffen aus dem Uferfiltrat, einer nebenproduktarmen Desinfektion im Normalbetrieb und einer Notdesinfektion bei Hochwasser, Installation einer Versuchsanlage zur UV-Desinfektion,
- Demonstration der unterirdischen Entfernung von Eisen, Mangan, Arsen und Ammonium an einem Uferfiltrationsstandort,
- Innovative Nutzung von Uferfiltration in Kombination mit Hochwasserentlastungsbrunnen zum Schutz von Deichen, Durchführung eines Feldversuches, Grundwasserströmungsmodellierung, Nachweis Deichstabilität,
- Test, Weiterentwicklung und Vermarktungskonzept für Verfahren zum Echtzeitmonitoring in der Wasseraufbereitung.