Extruso
Der Klimawandel führt zu Änderungen des Wasserkreislaufs, die zukünftig ein verstärktes Auftreten von Extremereignissen wie Trockenheit, Starkregen oder Hochwasser mit zum Teil erheblichen zivilen und ökonomischen Schadenswirkungen erwarten lassen. Aktuelle Arbeiten konzentrieren sich dabei primär auf die Untersuchung und letztlich die Steigerung der Resilienz großer Einzugsgebiete. Hydro-meteorologische Extremereignisse, die sich aus kurzen, sehr intensiven Starkregenereignissen ergeben, treten jedoch meist kleinräumig auf und sind dort schwierig zu beobachten. Insbesondere fehlt es an ausreichend dichten Beobachtungsnetzen und Modellierungsmethoden als Grundlage für die Schaffung von Warnsystemen in kleineren Einzugsgebieten. Hier setzt das Projekt an: Am Beispiel kleiner und mittlerer Einzugsgebiete in Sachsen werden innovative Techniken zur räumlich und zeitlich hochaufgelösten Beobachtung und Simulation kleinräumig auftretender Extremereignisse entwickelt. Auf Grundlage von anwendungsspezifischen Fernerkundungstechniken, moderner low-cost Sensorik und Geoinformationstechnologien entstehen so neue Formen operationeller Monitoringsysteme zur effizienten Verdichtung der vorhandenen Beobachtungsnetze. Gleichzeitig sollen historische Analysen und prädiktive Modellierung kleinräumiger Extremereignisse mit unterschiedlichen Klimaszenarien helfen, die zu erwartenden Effekte des Klimawandels besser abzuschätzen. Die entstehenden Informationsgrundlagen dienen als Basis zu entwickelnder Frühwarnsysteme und zukünftiger Anpassungsstrategien. Anwendungen der Methoden in Untersuchungsgebieten im Osterzgebirge, Bayerischen Wald, Oman und Chile demonstriert deren Übertragbarkeit und das weltweite Potential.
Die Nachwuchsforscher/innen werden in ein bestehendes Netz lokaler und internationaler Kooperationen integriert. Die große Relevanz, der synergetische Mehrwert einer interdisziplinären Nachwuchsforschergruppe und die umfangreiche Expertise der Antragssteller tragen zu einem sehr gefragten Qualifikationsprofil der Nach wuchsforscher/innen bei. Das Projekt legt damit eine Basis sowohl für eine künftige lokale Inwertsetzung wie auch – gerade angesichts der weltweiten Bekanntheit Dresdens im Themenkomplex Hochwasser – für den Export der entwickelten Technologien und Strategien.
Lesen Sie hier mehr darüber: https://extruso.bu.tu-dresden.de/