Richter, Christiane (2009)
Thema
Grundlagenermittlung für den Abbau organischer Mikroschadstoffe in kommunalem Kläranlagenablauf mittels Ozonung
Autorenreferat
Eine Problematik, die in den letzten Jahrzehnten in zunehmendem Maße aufgetreten ist, ist das immer häufigere Auffinden von industriellen und natürlichen chemischen Verbindungen in Oberflächengewässern und im Grundwasser. Eine der Quellen dieser Stoffe sind Kläranlagen, da nicht alle Arzneimittel und Hormone in der konventionellen Abwasserreinigung zur Gänze abgebaut werden. Diese könnten negative Auswirkungen auf die aquatische Umwelt sowie auf den Menschen haben. Deswegen wird nach weitergehenden Aufbereitungsschritten von gereinigtem Abwasser gesucht. Im Rahmen der Diplomarbeit wurde untersucht, inwieweit der Einsatz von Ozon zum Abbau von 17α-Ethinylestradiol, Diclofenac, Carbamazepin, Bezafibrat und Ibuprofen geeignet ist. Dafür wurden in einer Laborversuchsanlage Durchlaufversuche mit gespiktem deionisiertem Wasser durchgeführt. Es wurden unterschiedliche Aufenthaltszeiten, variierende Ozondosen sowie unterschiedliche Arzneimittelkonzentrationen im Medikamentenzulauf untersucht, um herauszufinden, bei welchen Versuchseinstellungen die Medikamente am besten abbaubar waren. Die Ozonung stellte sich als eine sehr gute Variante zur Entfernung von 17α-Ethinylestradiol, Diclofenac und Carbamazepin heraus. Diese wurden nahezu vollständig oxidiert. Bezafibrat wurde in geringeren Mengen entfernt, für den Abbau von Ibuprofen wurden bei der Behandlung mit Ozon schlechtere Ergebnisse erzielt. Ethanol, das als Lösungsmittel für die Medikamente verwendet wurde, führte durch seine ozonzehrende Wirkung bei bestimmten Einstellungen zu einer Ozonlimitierung, was sich nachträglich auf die Entfernung auswirkte.
Betreuung
Prof. Dr. Dr. H. Kroiss Mag. Dr. N. Kreuzinger |
TU Wien, Institut für Wassergüte, Ressourcenmanagement und Abfallwirtschaft |
Dr.-Ing. V. Kühn Dr. H. Brückner |
TU Dresden/ISI TU Dresden/ISI |