MOTUS - Mobilitätstransformation: Schlüsselfaktoren für nachhaltigen und resilienten Verkehr
Termine / Veröffentlichungen
- Papendieck, P., Bäumler, M., Sotnikova, A., Hirrle, A. (2022). Learning from Covid: How can we predict mobility behaviour in the face of disruptive events? - How to investigate the mobility of the future. 4th Symposium on Management of Future Motorway and Urban Traffic Systems (MFTS), Dresden, Germany.
- Bäumler, M., Lehmann, M., Prokop, G. (2023). Generating representative test scenarios: The fuse for representativity (Fuse4Rep) pocess model for collecting and analysing traffic observation data. 27th ESV conference 2023, Yokohama, Japan.
- Papendieck, P. & Francke, A. (2023). Neue Wege aus der Gewohnheitsfalle: Identifikation von Faktoren für den bewussten Wechsel auf das Fahrrad. 8. Nationaler Radverkehrskongress, Frankfurt, Deutschland.
- Papendieck, P. & Francke, A. (2023). How can cycling mitigate the impact of disruptive events on mobility systems? Velo-city 2023, Leipzig, Germany.
Veröffentlichte Datensätze
- Repräsentative Drohnendatensätze (3 Monate)
Problemstellung
Disruptive Ereignisse ändern Verhaltensweisen. So stellte bspw. die Corona-Pandemie den Alltag und somit auch das Mobilitätsverhalten vieler Menschen auf den Kopf: Gewohnte Wege entfielen und neue Verkehrsmittel, wie das Fahrrad, kamen auch aufgrund von Sorgen vor Ansteckung im ÖPNV, hinzu. Wie langfristig die Änderungen sowie die Auswirkungen auf die Nachhaltigkeit und Resilienz (Widerstandsfähigkeit) bestehender Verkehrssysteme sein werden, ist unklar. Sicher hingegen ist, dass weitere disruptive Ereignisse, wie z.B. der Klima- oder Strukturwandel in Braunkohlerevieren, auftreten werden.
Projektziel
Ziel von MOTUS ist die Entwicklung einer Simulationsplattform, die einen ganzheitlichen Blick auf das urbane Verkehrssystem und dessen Akteure ermöglicht. Somit können Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger aus Kommunen Präventivmaßnahmen für zukünftige disruptive Ereignisse ableiten und gezielt vorsorgen. In der Plattform werden dabei sowohl die Nachhaltigkeit als auch die Resilienz eines urbanen Verkehrssystems berücksichtigt. Ein spezielles Augenmerk wird hierbei auf die Corona-Pandemie, den Klima- und den Strukturwandel in Braunkohlerevieren gerichtet.
Die Grundlage für das in der Simulationsplattform hinterlegte Modell bilden dabei Mobilfunk-, Drohnen-, Detektor-, Unfall- und Befragungsdaten vor, während und nach der Corona-Pandemie.
MOTUS möchte dabei die folgenden Parteien wie folgt unterstützen:
- Kommunale Entscheidungsträger:innen:
- Förderung Systemverständnis.
- Unterstützung bei Entscheidungen, z.B. hinsichtlich Nachhaltigkeitswirkung.
- Kommunale Verkehrsplanung:
- Unterstützung Verkehrsentwicklungsplanung, z.B. durch einen Maßnahmenkatalog.
- Neubewertung bestehender Pläne hinsichtlich Nachhaltigkeit / Resilienz.
- Bereitstellung veredelter Verkehrsdaten.
- Bürger:innen:
- Sensibilisierung für nachhaltigen und resilienten Verkehr, z.B. durch den MOTUS-Podcast.
Forschungsfragen
MOTUS adressiert die folgenden Forschungsfragen:
- Wie verändert sich das Mobilitätsverhalten durch disruptive Ereignisse?
-
Wie wirkt sich das veränderte Mobilitätsverhalten aufgrund disruptiver Ereignisse auf urbane Verkehrssysteme aus?
-
Welche Maßnahmen können ergriffen werden, um Nachhaltigkeit und Resilienz
auch bei zukünftigen disruptiven Ereignissen zu gewährleisten?
-
Wie sind die Ergebnisse aus den Analysen der COVID-19-Pandemie auf andere disruptive Ereignisse, wie Struktur- und Klimawandel, übertragbar?
Methodisches Vorgehen
Die Forschungsfragen sollen in einem interdisziplinären Ansatz zur Modellierung und Steuerung des Verkehrssystems (siehe Regelkreis) beantwortet werden:
- Das Transportmodell umfasst Modelle für Reiseverhalten, Verkehrsnachfrage, Verkehrsfluss und Sicherheitsrisiko. Diese Modelle werden durch Erhebungen, Datenanalyse und Simulation abgeleitet.
- Störende (disruptive) Ereignisse, die das System beeinträchtigen, sind Pandemien, Klimawandel und Strukturwandel. Für jedes Störungsereignis wird eine Reihe von Szenarien untersucht, die durch Variablen aus einer STEEPLE-Analyse des Systems definiert sind.
- Eine Messeinheit ("Bewertungseinheit") bewertet die Nachhaltigkeit und Resilienz des Systems, indem sie mehrere Variablen und deren zeitliches Verhalten auswertet.
- Die Steuerung ("Maßnahmenkataolog") umfasst verschiedene Aktionen und Messungen auf verschiedenen Skalen, je nach der Differenz zwischen der gemessenen Nachhaltigkeit und Resilienz und ihren Referenzwerten.
Modellkommunen
Die MOTUS Simulationsplattform wird im Projektverlauf auf die während des Projektes ausgewählten Modellkommunen Leipzig und Bad Hersfeld übertragen und getestet.
Zeitplan
Projektlaufzeit: 11/2021 – 10/2024
Projektpartner
Die folgenden fünf Projektpartner bilden das MOTUS Projektkonsortium:
TU Dresden: Professur für Verkehrsprozessautomatisierung (VPA) |
TU Dresden: Professur für Verkehrsökologie (VÖK) |
TU Dresden: Lehrstuhl Kraftfahrzeugtechnik (LKT) |
Universität Kassel: Professur für Rad- und Nahverkehr (RVN) |
Teralytics GMBH Hürth |
Ansprechpartner
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
NameFrau Dr.-Ing. Angelika Hirrle
Eine verschlüsselte E-Mail über das SecureMail-Portal versenden (nur für TUD-externe Personen).
Professur für Verkehrsprozessautomatisierung
Professur für Verkehrsprozessautomatisierung
Besuchsadresse:
Gerhart-Potthoff-Bau, Raum POT 68A Hettnerstraße 3
01069 Dresden