City2Share - sozial, urban, mobil
Weniger Verkehr mit weniger Emissionen für mehr Lebensqualität mit besserer Mobilität – auf diese knappe Formel lässt sich das Ziel des Forschungsprojektes „City2Share“ zusammenfassen. Ballungsräume wie München und Hamburg stehen durch ihr dynamisches Wachstum, die Konkurrenz um Flächen und die immer noch hohe Luftschadstoff- und Lärmbelastung bei der Bewältigung des wachsenden Mobilitätsbedarfs vor großen Herausforderungen. In hochverdichteten Quartieren kommt zudem der Schaffung von Flächen mit hoher Aufenthalts- und Erholungsqualität eine immer größere Rolle zu.
Das Vorhaben verbindet daher in einem völlig neuen Ansatz Multimodalität, urbane Elektromobilität, autonomes Fahren sowie e-Carsharing und die Erhöhung der Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum.
Mit dieser Zielvorstellung untersucht dazu ein Konsortium von Unternehmen, der öffentlichen Hand und Forschungseinrichtungen in Innenstadtrandgebieten den Erfolg neuer Konzepte auf Basis der e-Mobilität. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit fördert das Forschungsprojekt im Rahmen des Programmes „Erneuerbar Mobil“ mit 5,8 Mio. €. Konsortialpartner sind unter der Führung von BMW die Landeshauptstadt München, SWM und MVG, Hamburger Hochbahn, Siemens, UPS, DriveNow, die Universität der Bundeswehr München, TU Dresden und das Deutsche Institut für Urbanistik (difu).
City2Share fördert den Umstieg auf nachhaltige Mobilitätsangebote und integriert Individual- und Lieferverkehr in Innenstadtrandbereichen in ein zukunftsfähiges Gesamtkonzept. Schwerpunkt ist zum einen die Entwicklung und Erprobung eines innovativen Sharing-Systems mit teils autonomen Elektrofahrzeugen und induktiven Ladestationen sowie die Einbindung von Pedelecs in das bestehende Mietradsystem. Über sogenannte „Elektromobilitätsstationen“ werden die zwei- und vierrädrigen Mietfahrzeuge mit den bestehenden Verkehrssystemen des Öffentlichen Nahverkehrs wie U-Bahn, Bus und Tram verknüpft. Neue multimodale Informations- und Zugangssysteme kombiniert mit hoher Bürgerbeteiligung erleichtern den Umstieg vom eigenen Pkw auf nachhaltige Mobilitätsangebote. Herausforderungen sind dabei vor allem das Betriebskonzept der Sharing-Systeme, die technische Komplexität der Fahrzeuge, die unbekannten verkehrlichen Wirkungen und die offenen Fragen zur Nutzerakzeptanz.
Zum anderen entwickelt und testet City2Share ein neues ökologisches innerstädtisches Lieferkonzept, das auf elektrische Lastenfahrräder zurückgreift. Dabei werden e-Lastenräder unterschiedlicher Ausführung eingesetzt und ein insgesamt übertragbares e-Lieferkonzept für innerstädtische Wohnquartiere geschaffen.
Konkret wird das Projekt City2Share in ausgewählten Innenstadtrandgebieten von München und Hamburg umgesetzt. In den jeweiligen Stadtquartieren werden die innovativen Mobilitäts- und Lieferkonzepte umgesetzt werden. In Hamburg wurden inzwischen zwei Mobilitätsstationen im Rahmen des Projektes vom Betreiber swithh eröffnet und ergänzen das in seit 2013 stetig wachsende Netz aus Mobilitätsstationen. In München wurde die erste Mobilitätsstation im Projekt im September 2018 feierlich eröffnet. Über ein Partizipationsverfahren wurden Bürgerinnen und Bürger beider Quartiere bereits früh in das Projekt miteinbezogen, um die Konzepte und Lösungen und deren Wirkungen zu diskutieren. Über Begleitforschung und Nutzerakzeptanzstudien werden die Wirkungen der Maßnahmen erforscht und dokumentiert. Die Übertragbarkeit auf andere Städte wird untersucht.
AUFTRAGGEBER
- Bundesministerium für Umwelt (BMUB)
Kooperationspartner
- BMW (Gesamtprojektleitung)
- Landeshauptstadt München
- SWM und MVG
- Hamburger Hochbahn
- Siemens
- UPS
- DriveNow
- Universität der Bundeswehr München
- TU Dresden
- Deutsches Institut für Urbanistik (difu)
PROJEKTLEITUNG
PROJEKTMITARBEITER
- Dipl.-Ing. Elke Clarus
- Dr.-Ing. Falk Richter
- Dipl.-Ing.Wolfram Schmidt
- Dipl.-Ing. Maike von Harten
LAUFZEIT
- 06/2016 bis 05/2020