21.01.2025
Nachwuchsförderung: Fakultät Verkehrswissenschaften vergibt vier neue Firmenstipendien an Masterstudierende
Zum Wintersemester 2024/25 fördern DB InfraGo AG, Rail Power Systems GmbH und die ISB Ingenieurgesellschaft für Sicherungstechnik und Bau mbh insgesamt vier Masterstudierende mit einem eigenen Firmenstipendium.
Fakultät und Kooperationspartner:innen aus Wirtschaft und Verwaltung gehen mit den fakultätseigenen Firmenstipendien neue Wege, um auf das Verkehrsstudium an der TU Dresden aufmerksam zu machen, qualifizierte Nachwuchskräfte zu gewinnen und dem dringenden Fachkräftebedarf über die aktuellen Absolvent:innenzahlen hinaus gerecht zu werden.
Vier Masterstudierende im Studiengang Bahnsystemingenieurwesen der Fakultät Verkehrswissenschaften durften sich mit Beginn des Wintersemesters 2024/25 nun über ein Firmenstipendium freuen. In dieser Woche fand die Vertragsunterzeichnung statt. Im Anschluss erhielten die Stipendiat:innen die Möglichkeit, Vertreter:innen der Fördermittelgeber kennenzulernen.
Firmenstipendien: Nachwuchssicherung durch Studienfinanzierung
Mittels Firmenstipendien der Fakultät Verkehrswissenschaften sollen bereits ab dem ersten Semester des Masterstudiums besonders begabte Studierende der Verkehrswissenschaften, die hervorragende Leistungen in Studium und Beruf erwarten lassen, gefördert werden. Mit jeweils 750,00 € monatlich werden die Studierenden für 24 Monate finanziell von den Fördermittelgebern unterstützt. Neben der Finanzierung erhalten die Stipendiat:innen bereits während des Studiums wertvolle Einblicke in das Partnerunternehmen und profitieren so von exzellenten Karriereperspektiven.
Porträt der diesjährigen Stipendiat:innen
DB InfraGo AG: Sarah Kalinofski
Sarah Kalinofski studiert seit Oktober im Masterstudiengang Bahnsystemingenieurwesen an der Fakultät Verkehrswissenschaften. Der Weg bis zum Masterstudium verlief eher ungewöhnlich, denn zuvor absolvierte sie das 1. Staatsexamen im Lehramtsstudium in den Fächern Mathematik und Ethik. Dabei setzte sie ihre mathematisch-analytischen Fähigkeiten bereits gewinnbringend ein. Abseits vom Lehramtsstudium entwickelte sie eine Begeisterung für Mobilität und Schienenverkehr, welche vor allem einer gesellschaftspolitischen Motivation entspringt: „Das komplexe System Eisenbahn ist so essentiell für die Mobilität der Zukunft und damit für die ganze Gesellschaft, steht aber gleichzeitig vor großen Herausforderungen. Ich bin davon überzeugt, dass hier viele praktische Problemstellungen warten, für die ich meine analytischen Fähigkeiten gern einsetzen würde.“
Das Firmenstipendium der DB InfraGo AG hilft der Masterstudentin dabei, zu den fachlichen Vorkenntnissen ihrer Kommilitonen aufzuschließen, denn für die Zukunft hat sie große Pläne: „Ich möchte gern daran mitwirken, das System Bahn zu verbessern und damit vielleicht auch zu erreichen, dass mehr Menschen vom Individual- auf den Bahnverkehr umsteigen.“
Neben dem Studium engagierte sich Sarah Kalinofski ehrenamtlich bereits in verschiedenen Nachhilfe- und Fördertätigkeiten mit Schülerinnen und Schülern. Sie spielt leidenschaftlich gern Volleyball.
DB InfraGo AG: Gregor Wehrle
Gesellschaftliches Engagement lag Gregor Wehrle schon immer am Herzen: Nach dem Abitur absolvierte der Student des Bahnsystemingenieurwesens zunächst ein Freiwilliges Soziales Jahr in der Jugendarbeit, bevor er eine Ausbildung zum Webentwickler erfolgreich abschloss. Hier entdeckte er auch seine Leidenschaft für das Programmieren. Es folgte ein Bachelorstudium im Studiengang „Verkehrsingenieurwesen“ an der TU Braunschweig. Zunächst galt sein Interesse dem Verkehrswesen im Allgemeinen, im Verlauf des Studiums weckte allerdings der Schienenverkehr als System mit langer Historie und seinen Transformationsbedarfen in der heutigen digitalen Gesellschaft seine Neugier. Dabei stieß Gregor Wehrle auf ein zentrales Problem: Die fehlende Verfügbarkeit von freien Daten und offener Planungssoftware erschwerten die Reproduzierbarkeit von Berechnungen für die Schieneninfrastruktur. Seine Mission: Die Entwicklung und Bereitstellung von Open Source Software im Eisenbahnwesen. Das Stipendium hilft ihm dabei, dieses Ziel weiter zu verfolgen. „Meiner Ansicht nach sind offene Eisenbahninfrastrukturdaten und nachvollziehbare Forschung ein wichtiger Schritt, die Schiene attraktiv, wettbewerbsfähig und transparent für Unternehmen, Bevölkerung und Initiativen zu machen.“
Neben dem Studium engagierte sich Gregor Wehrle für verschiedene studentische Initiativen und den Umweltkulturverein. Er ist zudem Teil der Seebrücke.
ISB Ingenieurgesellschaft für Sicherungstechnik und Bau mbH: Josua Demant
Nach einem Praktikum bei der DB Netz AG im Bereich Lärmsanierung absolvierte Josua Demant ein Duales Studium im Bahningenieurwesen an der Technischen Hochschule Mittelhessen in Kooperation mit der DB InfraGO AG. Im Rahmen dessen wirkte er in vielfältigen Projekten mit den Schwerpunkten Oberleitungsanlagen, elektrische Energieanlagen und Leit- und Sicherungstechnik mit und erwarb vertiefte Kenntnisse von der Konzeptionierung und Projektplanung bis zur Projektvergabe. In seiner Bachelorarbeit beschäftigte sich Josua Demant mit der Konzeptionierung einer Oberleitungsanlage im Bahnhof Leichlingen und dem Teilstück der freien Strecke zwischen Leichlingen und Opladen. Mit seinem Masterstudium möchte sich Josua Demant auch künftig auf den Bereich Infrastrukturplanung konzentrieren: „Der Studiengang Bahnsystemingenieurwesen bietet aus meiner Sicht sehr gute Voraussetzungen, Wissen über die Komplexität des gesamten Bahnsystems zu erlangen und die Abhängigkeiten innerhalb des Systems zu verstehen, um an der Umsetzung zukünftiger Infrastrukturprojekte einen effektiven Beitrag zu leisten.“
Neben dem Studium spielt Josua Demant leidenschaftlich gern Trompete. Außerdem ist er gern viel unterwegs, ob mit dem Fahrrad oder dem Interrail.
Rail Power Systems: Shengzhe Huang
Shengzhe Huang absolvierte sein Bachelorstudium an der Southwest Jiaotong Universität in Chengdu, China. Neben dem Studium erwarb Shengzhe Huang vielfältige Praxiserfahrungen, unter anderem in Ingenieurtätigkeiten für die U-Bahnlinien „Flughafen Peking-Daxing“ und „P251 in Tainan“ sowie die „MTR Tung Chung Line“ in Hongkong. Dabei entdeckte er sein Interesse an den Themengebieten Oberleitungsplanung, Systemdesign und Simulation. Shengzhe Huang absolvierte zudem bereits Weiterbildungen in den Bereichen Oberleitungslagesplanung und der Simulationssoftware „TracFeed ® OSSCAT“ und lernte in diesem Rahmen bereits seinen Stipendiengeber, die Rail Power Systems GmbH, kennen. Seine Praxiserfahrungen möchte er auch während seines Masterstudiums weiterhin vertiefen: „Das Stipendium ermöglicht es mir, mich noch intensiver in Projekte, Praktika und studentische Organisationen einzubringen. So kann ich meinen Horizont erweitern, praktische Erfahrungen sammeln und mich weiterhin in meinem Fachbereich spezialisieren.“
Auf die Frage, wie er die Zukunft des Schienenverkehrs mitgestalten möchte, antwortet Shengzhe Huang: „Mein langfristiges Ziel ist es, an der Entwicklung innovativer Lösungen für dynamische Simulationen mitzuwirken, damit die Bahn in Zukunft schneller, pünktlicher und technisch innovativer sein wird.“
Außerhalb seines Fachbereichs gelten Shengzhe Huangs Interessen dem Malen, Lesen und Wandern.
Wir gratulieren allen Stipendiaten herzlich und wünschen viel Erfolg für das Masterstudium.