20.03.2019
Betriebliche Nachhaltigkeit und Migration – Kurzbericht zu Forschungsaufenthalt in Bangladesch
Im Rahmen eines Forschungsprojektes absolvierten Dr. Lisa Koep und Dr. Matthias Damert (Professur für Nachhaltigkeitsmanagement und Betriebliche Umweltökonomie) zusammen mit Dr. Bishawjit Mallick (Professur für Umweltentwicklung und Risikomanagement) im Januar 2019 für mehrere Wochen einen Forschungsaufenthalt in Bangladesch.
Ziel des Projektes ist es, unter Berücksichtigung der UN-Nachhaltigkeitsziele (insbesondere der Ziele mit den Nummern 3, 4, 5, 8, 10, 11, 12, 13, 16, 17) zu betrachten wie Unternehmen dazu beitragen können, negativen Auswirkungen von Migration innerhalb von Ländern entgegenzuwirken. Beispiele für entsprechende Maßnahmen sind z.B. die Verbesserung von Arbeitsbedingungen für Migranten in urbanen Ballungsräumen oder die Schaffung von Arbeitsplätzen in ländlichen Gegenden, um einer rasanten Verstädterung und damit einhergehenden sozialen Problemen vorzubeugen. Der Fokus des Forschungsprojektes liegt auf der Textilindustrie, welche einen wichtigen Pfeiler der bangladeschischen Wirtschaft darstellt (weitere Details zum Projekt finden Sie hier).
Im Rahmen des Forschungsaufenthaltes wurde einerseits in Zusammenarbeit mit Forschungsassistenten von lokalen Universitäten in Dhaka eine Umfrage unter knapp 400 Arbeiter/innen in der Textilindustrie durchgeführt, um deren Lebensverhältnisse, Migrationshintergründe und Wahrnehmung der aktuellen Arbeitssituation zu erfassen. Des Weiteren wurden ausführliche Interviews mit verschiedenen Stakeholdern (u.a. Besitzern von Textilfabriken, Zertifizierungsstellen, Entwicklungshilfe-Organisationen, Arbeitgeber-Vereinigungen) durchgeführt, um Spielräume und Beweggründe für Nachhaltigkeitsmaßnahmen rund um die Themen Migration und Arbeitsbedingungen zu untersuchen.
Mit Hilfe der erhobenen Daten soll nun in den kommenden Monaten der Status Quo in Bangladesch aufgezeigt werden, um anschließend geeignete Maßnahmen zur Bekämpfung migrationsbedingter sozialer Missstände in Bangladesch abzuleiten.
Diese Forschung wurde vom Flexiblen Fördertopf für Internationalisierung der TU Dresden gefördert.