Diplomarbeiten 2005
Analyse des BWW-State-Tracking Modells
Art der Abschlussarbeit
Diplomarbeit
Autoren
- Schwarz, Frank
Betreuer
- Dr. Andreas Gehlert
Abstract
Vor mehr als 15 Jahren stellten die Wissenschaftler YAIR WAND und RON WEBER drei Modelle zur theoretischen Fundamentierung der Entwicklung von Informationssystemen auf. Als Ausgangspunkt zur Formulierung ihrer Modelle wählten sie den Ontologieentwurf aus der Abhandlung MARIO BUNGES \'Treatise on Basic Philosophy\'. WAND und WEBER extrahierten die Kernbegriffe der Bunge-Ontologie und entwickelten diese zur BWW-Ontologie weiter. Prägendes Element beider Ontologien ist die Sicht der Welt als System von interagierenden Dingen.
Auf der Basis der BWW-Ontologie entfalten sich das Representation model, das Good decomposition model und das State-tracking model. Das Representation model beschreibt einen Vergleich des Konzeptvorrats einer Modellierungssprache mit der BWW-Ontologie und kann als Theorie über die Ausdrucksfähigkeit von Modellierungssprachen aufgefasst werden. Das Good-decomposition model gibt Kriterien zur Bewertung der Aufspaltung von Systemen in Teilsysteme vor und erweist sich so als Theorie über die Güte von Systemzerlegungen. Das State-tracking model formuliert Forderungen dafür, dass ein Informationssystem eine gute Repräsentation eines Realweltsystems darstellt. Die Konsequenzen des State-tracking models sind ungeklärt, da im Gegensatz zu den anderen Modellen eine wissenschaftliche Diskussion über die Anwendungsmöglichkeiten dieses Modells bisher nicht stattgefunden hat. Die Analyse innerhalb dieser Diplomarbeit wird zeigen, dass es sich hier nicht um eine Theorie, sondern um eine Technologie handelt, die den Entwicklungsvorgang von Informationssystemen umreißt.
In den Arbeiten WANDS und WEBERS sind zwei Fassungen des State-tracking models nachweisbar. Die frühere Fassung beschreibt den Systementwicklungsprozess als die Erstellung eines Modells des Realweltsystems mit anschließender formaler Überführung in das Modell des Informationssystems. Beide Systeme werden hierzu lediglich durch die Menge der Systemzustände, die Menge der Umwelteinflüsse und einem Gesetz über das Systemverhalten spezifiziert. Dieser Systemspezifikation kann nachgewiesen werden, dass sie äquivalent zu den Beschreibungsmitteln eines einfachen Zustandsautomaten ist. Das State-tracking model in der späteren Fassung geht von einem bestehenden Modell des Realweltsystems aus und liefert die Beschreibungsmittel zur Spezifikation des Informationssystems.
Werden die beiden Fassungen des State-tracking models einer kritisch-rationalistischen Analyse unterzogen, so zeigt sich, dass die frühere Fassung auf Grund der enthaltenen Annahmen über das Wesen und die Erkennbarkeit der Realität nicht an der Realität scheitern kann. Eine Falsifikation des Modells ist daher nicht möglich. Die Analyse der späteren Fassung zeigt, dass die enthaltenen Forderungen unvollständig sind, um ein Informationssystem als Zustandsverfolgungsmechanismus zu beschreiben.
Auf der Basis der BWW-Ontologie entfalten sich das Representation model, das Good decomposition model und das State-tracking model. Das Representation model beschreibt einen Vergleich des Konzeptvorrats einer Modellierungssprache mit der BWW-Ontologie und kann als Theorie über die Ausdrucksfähigkeit von Modellierungssprachen aufgefasst werden. Das Good-decomposition model gibt Kriterien zur Bewertung der Aufspaltung von Systemen in Teilsysteme vor und erweist sich so als Theorie über die Güte von Systemzerlegungen. Das State-tracking model formuliert Forderungen dafür, dass ein Informationssystem eine gute Repräsentation eines Realweltsystems darstellt. Die Konsequenzen des State-tracking models sind ungeklärt, da im Gegensatz zu den anderen Modellen eine wissenschaftliche Diskussion über die Anwendungsmöglichkeiten dieses Modells bisher nicht stattgefunden hat. Die Analyse innerhalb dieser Diplomarbeit wird zeigen, dass es sich hier nicht um eine Theorie, sondern um eine Technologie handelt, die den Entwicklungsvorgang von Informationssystemen umreißt.
In den Arbeiten WANDS und WEBERS sind zwei Fassungen des State-tracking models nachweisbar. Die frühere Fassung beschreibt den Systementwicklungsprozess als die Erstellung eines Modells des Realweltsystems mit anschließender formaler Überführung in das Modell des Informationssystems. Beide Systeme werden hierzu lediglich durch die Menge der Systemzustände, die Menge der Umwelteinflüsse und einem Gesetz über das Systemverhalten spezifiziert. Dieser Systemspezifikation kann nachgewiesen werden, dass sie äquivalent zu den Beschreibungsmitteln eines einfachen Zustandsautomaten ist. Das State-tracking model in der späteren Fassung geht von einem bestehenden Modell des Realweltsystems aus und liefert die Beschreibungsmittel zur Spezifikation des Informationssystems.
Werden die beiden Fassungen des State-tracking models einer kritisch-rationalistischen Analyse unterzogen, so zeigt sich, dass die frühere Fassung auf Grund der enthaltenen Annahmen über das Wesen und die Erkennbarkeit der Realität nicht an der Realität scheitern kann. Eine Falsifikation des Modells ist daher nicht möglich. Die Analyse der späteren Fassung zeigt, dass die enthaltenen Forderungen unvollständig sind, um ein Informationssystem als Zustandsverfolgungsmechanismus zu beschreiben.
Url/Urn/Doi
Zugeordnete Forschungsschwerpunkte
- Konzeptuelle Modellierung
Berichtsjahr
2005