Diplomarbeiten 2008
Der Abgleich von klinischen Behandlungspfaden und medizinischen Leitlinien
Art der Abschlussarbeit
Diplomarbeit
Autoren
- Schlieter, Hannes
Betreuer
- Prof. Dr. Werner Esswein
- Dipl.-Wirt.-Inf. Sina Lehrmann
Abstract
Leitlinien und Behandlungspfade sind in der aktuellen Gesundheitswirtschaft ein anerkanntes Instrument zur Qualitätssicherung und ökonomischen Betrachtung von ärztlichen Tätigkeiten. Diesen Instrumenten nimmt sich die vorliegende Diplomarbeit an und greift den Gedanken auf, diese beiden Konzepte nicht getrennt zu betrachten. Leitlinie und Behandlungspfad werden stattdessen als Bindeglieder zwischen medizinischer Forschung und klinischem Alltag gesehen.rnrnDazu wurden die Instrumente zunächst separat untersucht, danach gegenübergestellt und sich der Frage angenommen, in welchen Situationen durch den Abgleich der Konzepte Synergieeffekte erschlossen werden können und mit welchen Problemen dieser Abgleich verbunden ist. Die Situationen, in denen die Instrumente aufeinander treffen, wurden über Szenarien konstruiert. Die Szenarien beinhalten drei Anwendungsfälle: Die Überführung von Inhalten der Leitlinie in einen Behandlungspfad, die Überprüfung des Behandlungspfades auf Leitlinienkonformität sowie die Erstellung einer Leitlinie auf Basis eines klinischen Behandlungspfades. Die geschilderten Sachverhalte wurden im weiteren Verlauf näher nach Problempunkten untersucht und mögliche Lösungsmechanismen erarbeitet. Als Leitfaden für die Untersuchung wurden bereits bestehende Vorgehensmodelle zur Bearbeitung der Anwendungsfälle herangezogen und erweitert.rnrnZur praktischen Untermauerung dienten die Behandlungspfade zum Rektumkarzinom und Ösophaguskarzinom des Universitätskrebszentrums Dresden sowie die Leitlinien der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF).rnrnDie Gegenüberstellung der Konzepte ergab, dass der Abgleich der Konzepte auf Basis des klinischen Algorithmus erfolgen kann. Die Probleme, die identifiziert werden konnten, resultieren vor allem aus den differierenden Konzepteigenschaften und den unterschiedlichen Umsetzungen.rnrnAls wesentliche beeinflussende Faktoren stellten sich die Abstraktionsgrade, die Darstellungsformen, die Umfänge und die unterschiedlichen Prozesssichten der Konzepte heraus. Die Untersuchungen zeigten, dass ein großer Teil der Konflikte nicht bestünde, wenn es einheitliche Vorgaben zur Struktur der Instrumente und zur Darstellung der klinischen Algorithmen gäbe.rnrnFür die Darstellung der medizinischen Logik wurde in dieser Arbeit der Empfehlung der AWMF gefolgt und die Darstellungsform des Ablaufdiagramms gewählt.rnrnFür die Wahl einer geeigneten Modellierungssprache zur Darstellung des klinischen Algorithmus, konnten aufgrund der Untersuchungen Anforderungen formuliert werden. Die Sprache sollte neben den Standardelementen einer Prozessdarstellung Oder-Konstrukte, offene und restriktive sowie zeitlich determinierte Reihenfolgebeziehungen, Zustände als auch Referenzen auf ergänzende Annotationsmöglichkeiten vorsehen. Des Weiteren sollte die Modellierungssprache Sichten und Teilsichten integriert und getrennt darstellen können.rnrnZu jedem Problem und Anwendungsfall wurde ein Lösungsansatz gefunden und diskutiert, somit ist bewiesen, dass ein Abgleich zwischen den Konzepten technisch machbar ist.rn
Url/Urn/Doi
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Zugeordnete Forschungsschwerpunkte
- Informationssysteme in Krankenhäusern
- Konzeptuelle Modellierung
- Modellgestütztes Prozessmanagement
Berichtsjahr
2008