Diplomarbeiten 2005
Systematische Entwicklung fachkonzeptueller Modellierungssprachen
Art der Abschlussarbeit
Diplomarbeit
Autoren
- Hellwig, Paul
Betreuer
- Dr. Andreas Gehlert
Abstract
Fachkonzeptuelle Modelle betrieblicher Informationssysteme besitzen in der Wirtschaftsinformatik eine hohe Relevanz. Sie stellen ein Informationssystem für die Beteiligten verständlich dar und bilden somit die Grundlage für die verschiedenen Aufgaben der Wirtschaftsinformatik. Beteiligte sind sowohl Modellentwickler als auch Modellnutzer. Modellentwickler sind Domänenexperten und Systemanalytiker. Fachkonzeptuelle Modelle werden in Sprachen erstellt, so genannten Modellierungssprachen. Es existiert eine Vielzahl solcher Modellierungssprachen, allerdings ergeben sich in ihrer Anwendung verschiedene Probleme, so bereitet z. B. ihre Nutzung den Domänenexperten Schwierigkeiten. In dieser Arbeit wird deshalb systematisch eine Methode erarbeitet, mit der geeignete Modellierungssprachen entwickelt werden können.
Als Basis der Forschungsarbeit dient ein neopragmatisch-modellistisches Erkenntniskonzept. Die Wirtschaftsinformatik muss ihre Aufgaben der Beschreibung, Erklärung, Prognose und Gestaltung betrieblicher Informationssysteme im Kontext subjektiver Modellbildungen wahrnehmen. Die Realität als Bezugsgröße zur Messung der Qualität von Modellierungssprachen entfällt. Grundlage für die Anforderungsanalyse sind daher Anforderungen an fachkonzeptuelle Modelle. Als wichtigste Anforderung an Modellierungssprachen wird die Zweckadäquanz erarbeitet, weitere Anforderungen sind Werkzeugunterstützung, Beständigkeit, Zugänglichkeit, Einfachheit, Beteiligtenadäquanz,Mächtigkeit, semantischer Gehalt und Interpretierbarkeit. Besonders die Anforderungen nach Zweckadäquanz und Beteiligtenadäquanz weisen denWeg zur Beschäftigung mit der Sprachkritik. Die Sprachkritik geht auf den Erlanger Konstruktivismus zurück und wurde in verschiedenen Ansätzen für die Wirtschaftsinformatik nutzbar gemacht. Zwei dieser Ansätze werden vorgestellt. Die Konstruktion domänenspezifischer Modellierungstechniken nach HOLTEN dient als Grundlage für die Methode zur Entwicklung zweckspezifischer fachkonzeptueller Modellierungssprachen. Die Sprachkritische Methode des Software-Entwurfs nach ORTNER und SCHIENMANN wird zur Erweiterung der Methode genutzt. Die Methode besteht aus den vier Schritten Spezifikation des Zwecks, Entwicklung des konzeptionellen Aspekts, Entwicklung des repräsentationellen Aspekts und abschließende Sprachspezifikation. Ergebnis der Anwendung der Methode sind Modellierungssprachen, die zweckspezifisch sinnvoll einsetzbar sind. Mit Hilfe einer Fallstudie wird die Anwendung der Methode demonstriert. Um die Brauchbarkeit der Methode zu prüfen, erfolgt ein Vergleich der zweckspezifischen Modellierungssprachen mit Sprachen, die im ARIS-Konzept verwendet werden. Verglichen werden die Herkunft der Sprachen, die (theoretische) Anforderungserfüllung und die (praktischen) Ergebnisse der Fallstudie. Am Schluss wird als Grundlage weiterer Forschungsarbeit die wichtige Hypothese formuliert, dass die Anwendung der Methode zu brauchbareren Modellen in der Wirtschaftsinformatik führt.
Als Basis der Forschungsarbeit dient ein neopragmatisch-modellistisches Erkenntniskonzept. Die Wirtschaftsinformatik muss ihre Aufgaben der Beschreibung, Erklärung, Prognose und Gestaltung betrieblicher Informationssysteme im Kontext subjektiver Modellbildungen wahrnehmen. Die Realität als Bezugsgröße zur Messung der Qualität von Modellierungssprachen entfällt. Grundlage für die Anforderungsanalyse sind daher Anforderungen an fachkonzeptuelle Modelle. Als wichtigste Anforderung an Modellierungssprachen wird die Zweckadäquanz erarbeitet, weitere Anforderungen sind Werkzeugunterstützung, Beständigkeit, Zugänglichkeit, Einfachheit, Beteiligtenadäquanz,Mächtigkeit, semantischer Gehalt und Interpretierbarkeit. Besonders die Anforderungen nach Zweckadäquanz und Beteiligtenadäquanz weisen denWeg zur Beschäftigung mit der Sprachkritik. Die Sprachkritik geht auf den Erlanger Konstruktivismus zurück und wurde in verschiedenen Ansätzen für die Wirtschaftsinformatik nutzbar gemacht. Zwei dieser Ansätze werden vorgestellt. Die Konstruktion domänenspezifischer Modellierungstechniken nach HOLTEN dient als Grundlage für die Methode zur Entwicklung zweckspezifischer fachkonzeptueller Modellierungssprachen. Die Sprachkritische Methode des Software-Entwurfs nach ORTNER und SCHIENMANN wird zur Erweiterung der Methode genutzt. Die Methode besteht aus den vier Schritten Spezifikation des Zwecks, Entwicklung des konzeptionellen Aspekts, Entwicklung des repräsentationellen Aspekts und abschließende Sprachspezifikation. Ergebnis der Anwendung der Methode sind Modellierungssprachen, die zweckspezifisch sinnvoll einsetzbar sind. Mit Hilfe einer Fallstudie wird die Anwendung der Methode demonstriert. Um die Brauchbarkeit der Methode zu prüfen, erfolgt ein Vergleich der zweckspezifischen Modellierungssprachen mit Sprachen, die im ARIS-Konzept verwendet werden. Verglichen werden die Herkunft der Sprachen, die (theoretische) Anforderungserfüllung und die (praktischen) Ergebnisse der Fallstudie. Am Schluss wird als Grundlage weiterer Forschungsarbeit die wichtige Hypothese formuliert, dass die Anwendung der Methode zu brauchbareren Modellen in der Wirtschaftsinformatik führt.
Url/Urn/Doi
Zugeordnete Forschungsschwerpunkte
- Methodenentwicklung
Berichtsjahr
2005