Nov 03, 2021
Die Adaptivität schlägt zu!
Das Lernspiel E.F.A. ist bereits seit dem Sommer umfangreich erprobt worden. Doch wie sieht es eigentlich mit der adaptiven Lernwegsteuerung aus? In den letzten Monaten ist hierzu viel – vor allem im Hintergrund – passiert. So haben wir eine Formel bzw. ein mathematisches Modell entwickelt, um die Performanz der Spielenden zu berechnen und diese Berechnung auch bereits in unser Lernspiel integriert. Unter Performanz verstehen wir einen Wert, der angibt, wie ein:e Spieler:in Lernaufgaben zu einem bestimmten Fachinhalt ausführt. Der Performanzwert lässt sich von einzelnen q‘s (Wissensobjekten = kleinste Wissenseinheiten) oder einem State von q’s (Bündelung von q’s) in einem Minispiel, sowie auch für ein gesamtes Missionsziel berechnen. Der Perfmanzwert hilft zu entscheiden, ob ein:e Spielende:r zusätzliche Unterstützung im Absolvieren der Lernaufgaben benötigt – also ob eine adaptive Anpassung des Lernspiels erforderlich ist. Aus der Wissensstruktur heraus haben sich zahlreiche inhaltlich sinnvolle Zusammenhänge ergeben, an denen adaptive Interventionen für die Lernenden Sinn machen könnten. (Nach welchen Prinzipien wir unsere Wissensstruktur für E.F.A. entwickelt haben, kann hier nochmal nachgelesen werden). Zudem ist parallel ein KI-Vorschlagssystem entwickelt worden, welches Vorhersagen über die Performanzwerte der Spielenden in noch folgenden Minispielen treffen kann. Von der KI konnten so ebenfalls Zusammenhänge zwischen verschiedenen Wissensobjekten bzw. Wissensstates gefunden werden. Diese haben wir mit den inhaltlich gefundenen Zusammenhängen abgeglichen und diese teilweise bestätigen können, aber auch – und das ist sogleich interessant, als auch herausfordernd – neue Zusammenhänge entdeckt, die wir didaktisch nicht erklären können. Hierfür gilt es nun auch adaptive Interventionen zu entwickeln. Es liegt also noch einiges an Arbeit vor uns. Voraussichtlich im Januar wollen wir dann in einer letzten Erprobungsphase auch die adaptive Variante unseres Spiels mit der Zielgruppe testen. Dies bietet uns zudem die Möglichkeit eines Vergleichs der Performanzwerte der Spielenden mit und ohne Adaptivität. Wir sind gespannt, welche Erkenntnisse wir daraus ziehen können.