22.01.2020
Listen to the user (2/2) - Die „gefühlte“ Ebene
Gefühle haben Einfluss auf unser Handeln. Aus diesem Grund wollten wir in der zweiten Befragung von den Teilnehmer*innen wissen, wie sie das Thema Arbeits- und Gesundheitsschutz über die Sinnesebene wahrnehmen. Auch dies hilft uns, das Lernspiel an die zukünftigen Nutzer*innen anzupassen.
Grundsätzlich wird der Arbeitsschutz als schwer verständlich und die Art der Vermittlung als intransparent empfunden. Die Befragten fühlten sich teils überlastet, da sie einem großen Zeitdruck ausgeliefert sind. Die Menge an Material zum Thema trägt zu dieser Problematik bei. Gewünscht wurde auch eine bessere Betreuung der verantwortlichen Personen oder zumindest eine klare, gut verständliche Richtlinie. Wir wollen daher das Lernspiel auf die wesentlichen Themen beschränken. In ihrer leitenden Funktion erfüllen die Teilnehmer*innen eine Vorbildfunktion. Die daraus resultierende Verantwortung bringt automatisch Pflichten mit sich. Ein Bewusstsein dafür war bei allen Befragten vorhanden, trotzdem ist es spannend, auch diesen Punkt im Spiel aufzugreifen. Häufig sind die befragten Führungskräfte Teil einer Befehlskette, in welcher sie die Ziele und Regelungen von ihren Vorgesetzten bekommen und mit den Mitarbeitenden umsetzen müssen. Dabei fühlen sie sich oft allein gelassen. Durch die fehlenden Kontrollen entsteht weiterhin ein Gefühl der Unsicherheit. Im Spiel möchten wir diesem Gefühl keinen Raum zur Entfaltung geben. Die Spieler*innen sollen immer einschätzen können, was ihr Handeln bewirkt. Die letzten beiden Fragen des Interviews beinhalteten negative und positive Erfahrungen im Arbeitsschutz, wobei ein Ungleichgewicht der Antworten zu Gunsten negativer Erfahrungen auffiel. Langweilige Belehrungen, eine komplizierte Umsetzung oder fehlende Hilfestellungen sind Beispiele dafür. Zum Positiven gab es nur wenige Äußerungen. Inhalt davon waren Beispiele, wie Arbeitsschutz anschaulich präsentiert werden kann. Mit dem Lernspiel soll ein weiteres Exempel dazukommen.
An dieser Stelle möchten wir uns nochmals für die offenen und konstruktiven Antworten bedanken.