Profil
Die Rolls-Royce Group – einer der weltweit führenden Hersteller von Antriebssystemen für die zivile Luftfahrt sowie für die land- und seegebundene Mobilität – gründete im Jahr 2006 an der Technischen Universität Dresden das University Technology Centre (UTC) für „Leichtbaustrukturen und Werkstoffe und robustes Design“. Neben dem Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK) als Koordinator sind am UTC Dresden die Professuren für Turbomaschinen und Strahlantriebe, für Thermische Energiemaschinen und -anlagen, für Werkstofftechnik und für Maschinenelemente beteiligt.
Das Rolls-Royce-Forschungs- und Entwicklungsnetzwerk umfasst weltweit 31 UTCs und wird ergänzt durch weitere Forschungseinrichtungen wie Fraunhofer-Institute und Institute des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). In diesem Netzwerk sind namenhafte Universitäten vertreten wie etwa das Imperial College in London, die Universitäten in Oxford, Cambridge und Bristol sowie die Purdue Universität in den USA oder die Nanyang Technological University in Singapore.
Das UTC Dresden fördert den schnellen Transfer zukunftsfähiger Leichtbautechnologien mit Hochleistungswerkstoffen für den Nieder- und Hochtemperaturbereich aus der Wissenschaft in die Anwendung. Dabei entwickeln die Forscher des UTCs in Zusammenarbeit mit Rolls-Royce und weiteren Partnerunternehmen der Zulieferindustrie neuartige Methoden für die Konstruktion und Auslegung sowie die Fertigung und Prüfung innovativer Leichtbaustrukturen. Diese Zusammenarbeit ermöglicht die effiziente Realisierung komplexer Entwicklungsprozesse vom Labormaßstab (TRL 1) bis hin zum fliegenden oder fahrenden Bauteil (TRL 6). Nutznießer dieser Kooperation sind insbesondere sächsische klein- und mittelständische Unternehmen, die sich inzwischen als langfristige Direktzulieferer für Rolls-Royce und auch für andere Luftfahrtunternehmen etablieren konnten. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit entstand bisher eine große Anzahl an gemeinsamen Patenten, die bereits durch die erfolgreiche Markteinführung neuer Produkte verwertet werden.
Für die involvierten Wissenschaftler bietet das weltweite UTC-Netzwerk die ausgezeichnete Chance, langfristige Kooperation mit international führenden Forschungseinrichtungen zu initiieren. So besteht bereits eine langjährige Zusammenarbeit von Forschern der TU Dresden mit Wissenschaftlern am Imperial College in London sowie an den Universitäten Oxford und Bristol. Inzwischen wurden und werden im Rahmen der Zusammenarbeit mehr als 150 gemeinsame Forschungsprojekte für die Bereiche Luft- und Seefahrt bearbeitet, bei denen ständig bis zu 100 Wissenschaftler und Techniker der TU Dresden eingebunden sind.
Von dieser Kooperation profitieren auch die Studierenden und Doktoranden, denen hierdurch die Möglichkeit eines auch längerfristigen Lern- und Forschungsaufenthaltes an der Partnereinrichtung eröffnet wird. Inzwischen haben mehr als 150 Studenten an dem Austausch teilgenommen. Dieses Netzwerk schafft darüber hinaus vielfältige Karrieremöglichkeiten für Absolventen. So wurden bisher über 60 Dresdner Absolventen direkt von Rolls-Royce, von Zulieferunternehmen und Forschungspartnern eingestellt. Weiterhin haben Absolventen die Kooperationen genutzt, um ihr gewonnenes Knowhow in einem Spin-Off einzusetzen.