30 Jahre Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus der Technischen Universität Dresden
»Instrumente in der Exzellenz-Medizin«
„Unser wesentliches Ziel ist es, Spitzenforschung so zu verstehen, dass dieses Wissen möglichst schnell allen Patienten zugutekommt“, sagt Professorin Esther Troost, Dekanin der Medizinischen Fakultät der TU Dresden. „Wir haben in den letzten Jahren die Grundlage dafür geschaffen, dass Ärzte bei uns eine Infrastruktur finden, die neben der Arbeit mit den Patienten Raum für eigene Forschung lässt. dies gilt in besonderem Maße für unsere drei großen Forschungsschwerpunkte, auf die wir uns fokussiert haben.“
Die Profilschwerpunkte
Die Medizinische Fakultät Dresden (MFD) hat sich von einem ursprünglich sehr breiten Spektrum kleinerer Forschungsprojekte auf drei große Forschungsschwerpunkte fokussiert. Diese sind: onkologische Erkrankungen, metabolische Erkrankungen mit Schwerpunkt Diabetes und neurologische und psychiatrische Erkrankungen. In diesen Schwerpunkten ist die Hochschuldmedizin Dresden sowohl in der Forschung als auch in der Krankenversorgung besonders leistungsfähig und es werden viele Patienten behandelt, die erforderlich sind, um eine translational ausgerichtete Forschung auch in der Praxis mit Leben zu füllen, die sich von der Grundlagen- bis zur klinischen Forschung definiert.
Der Erfolg dieser strategischen Fokussierung, die sowohl von der Medizinischen Fakultät als auch vom Universitätsklinikum getragen wird, kann unter anderem daran abgelesen werden, dass für alle drei Profile erfolgreich ein Standort der Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung (DZG) eingeworben werden konnte, das Deutsche Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK) das Deutsche Zentrum für Diabetesforschung (DZD) und das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE). Die drei Profilschwerpunkte werden durch vier besonders gut untersetzte Querschnittsprofile verbunden. Die Schlagworte dabei sind: Regeneration, Digital Health, Prävention und Versorgungsforschung.
Die Vision von nationaler Vorbildwirkung
Die Vision, ein Kompetenzzentrum von nationaler Vorbildwirkung zu etablieren, die in den 1990er Jahren erarbeitet wurde, hat sich heute nahezu vollständig erfüllt. Die Dresdner Hochschulmedizin sieht ihre Entwicklung als Verpflichtung an, weiterhin höchste Standards in Forschung, Lehre und Patientenversorgung zu setzen. Besonders bemerkenswert ist die Art und Weise, wie diese Einrichtung die Herausforderungen der jüngsten globalen Pandemie gemeistert hat. Die COVID-19-Krise hat gezeigt, wie entschlossen und effektiv die Hochschulmedizin Dresden mit einer Vielzahl von Akteuren, angefangen bei den Studierenden und Ärzten bis hin zu Pflegepersonal und technischen Dienstleistern, zusammenarbeitet, um die Gesundheitsversorgung auch in Extremsituationen aufrechtzuerhalten.
Prof. Michael Albrecht, der Medizinische Vorstand des Universitätsklinikums und einer der Visionäre dieser Entwicklung, betont die kollektive Anstrengung, die hinter diesem Erfolg steht. „Die Teamleistung aller Beteiligten ist der eigentliche Motor für den Fortschritt“, so Albrecht. „Ohne die Kolleginnen und Kollegen, die von der Professionen übergreifenden Notwendigkeit einer menschlichen Patientenversorgung auf höchstem Niveau überzeugt sind, wäre diese Bilanz nach 30 Jahren nicht möglich gewesen“.
Die Dekanin der Medizinischen Fakultät, Prof. Esther Troost, hebt die Bedeutung der Verbindung zwischen Forschung und klinischer Praxis hervor. Sie betont, „…dass die Grundlage für eine moderne und effiziente Patientenversorgung in der Fähigkeit liegt, wissenschaftliche Erkenntnisse rasch in innovative Ansätze am Krankenbett zu übertragen“. Gleichzeitig sei eine tiefe ärztliche Expertise unerlässlich, um die Medizin der Zukunft zu gestalten.
Kooperationen, um Expertise zu bündeln
Ein Faktor für den Erfolg der Medizinischen Fakultät ist ihre nachhaltige Strategie. Die enge Zusammenarbeit mit anderen Forschungseinrichtungen wie dem Zentrum für Regenerative Therapien, dem Biotechnologischen Zentrum, den Fraunhofer Instituten, der Leibnitz-Gemeinschaft, dem Helmholtz Zentrum Dresden Rossendorf und dem Max-Planck-Institut hat einen fruchtbaren Boden für wissenschaftliche Entwicklungen geschaffen und war ein entscheidender Faktor für die Anerkennung der TU Dresden in der Exzellenz-Initiative des Bundes. Die internationale Vernetzung wird weiter ausgebaut, mit Kooperationen sowohl in Deutschland als auch im Ausland, einschließlich renommierter Institutionen wie der Harvard University in Boston.
Ein herausragendes Beispiel ist das "FZT 111“: das Zentrum für Regenerative Therapien Dresden (CRTD) - From Cells to Tissues to Therapies", das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt wurde. Unter der Leitung von Prof. Ezio Enrico Bonifacio wurde hier Pionierarbeit auf dem Gebiet der regenerativen Therapien geleistet. Bis heute erforscht man im CRTD innovative Ansätze zur Zell- und Geweberegeneration, die das Potenzial haben, Krankheiten grundlegend zu heilen. Diese hervorragenden wissenschaftlichen Ergebnisse werden in hochrangigen Fachjournalen wie Nature, Science, Lancet, Blood publiziert.
Genügend Raum für Ideen
Mit dem Else Kröner Fresenius Zentrum für Digitale Gesundheit ist auf dem Campus der Hochschulmedizin Dresden eine neue Interdisziplinarität zwischen High-Tech und Medizin entstanden. Das EKFZ-DG vernetzt die hervorragend aufgestellte Hochschulmedizin mit der exzellenten Expertise der TU Dresden. Durch intensive Nachwuchsförderung und gezielte Berufungen, wird die Expertise in den Bereichen Künstliche Intelligenz, Implantate und Sensoren, Regulatorik sowie Innovationsforschung an der Schnittstelle von Medizin und High-Tech weiter gestärkt. Ziel des Zentrums ist es, die Potenziale der Digitalisierung in der Medizin für eine bessere Patientenversorgung zu erschließen und akademische, klinische und wirtschaftliche Experten langfristig zu vernetzen.
Im Rahmen des EKFZ wurden Schlüsselprofessuren besetzt, so beispielsweise auf dem Gebiet der Wissenschaftlichen Regulierung von Medizinprodukten und der Künstlichen Intelligenz.
Das Fundament: individuelle Studienbedingungen
Durch kontinuierliche Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, darunter auch die Einrichtung eines Promotions-Kollegs für besonders talentierte Studierende, sichert die Medizinische Fakultät auch zukünftig ihren Platz an der Spitze der medizinischen Forschung und Innovation.
Die Medizinische Fakultät trägt zur fachlichen Breite und akademischen Vielfalt bei, indem sie eine Palette von Studiengängen anbietet, darunter Medizin, Modellstudiengang Medizin, Zahnmedizin, Public Health, Medical Radiation Sciences und Hebammenkunde.
Die Medizinische Fakultät der TU Dresden investiert auch stark in die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Das "Carus Promotionskolleg Dresden" bietet talentierten Studierenden der Human- und Zahnmedizin eine strukturierte Möglichkeit zur Promotion. Zudem schafft das "MeDDrive" Einsteiger-Programm eine Plattform, um angehenden Medizinern den Weg in die akademische Karriere zu ebnen.
Ein weiteres Aushängeschild ist das "Mildred-Scheel Nachwuchs-Zentrum", das erfolgreich translationale Tandems aus Medical und Clinician Scientists fördert.
Um die herausragenden Erfolge in der Nachwuchsförderung zu bündeln, wurde 2019 die "Dresden School of Clinical Science" gegründet. Diese Dachstruktur vereint verschiedene Nachwuchsförderlinien und schafft eine optimale Umgebung für angehende Forscherinnen und Forscher.
Gerüstet für die Zukunft
Die Herausforderung liegt nun darin, diese herausragende Position auf Dauer zu festigen und weitere Spitzenleistungen anzustreben. Hierbei ist die Unterstützung von verschiedenen Akteuren unerlässlich: von den hochmotivierten Forschern und Mitarbeitern in der Fakultät und Krankenversorgung über die technischen und administrativen Strukturen des Universitätsklinikums bis hin zu den Vertretern aus Politik, Verwaltung und Gesellschaft. Nur durch diese gemeinsame Anstrengung können die ehrgeizigen Ziele der Dresdner Hochschulmedizin langfristig verwirklicht werden.
Vor drei Jahrzehnten markierte die Einführung eines umfassenden Medizinstudiums, das sowohl den präklinischen als auch den klinischen Studienabschnitt abdeckte, einen Wendepunkt. Heute gehört Dresden zu den Spitzenplätzen in der deutschen Universitätsmedizin. Dieser Erfolg ist nicht zuletzt auf großzügige Unterstützung von externen Geldgebern zurückzuführen, die exzellente Forschungsprojekte der Dresdner Hochschulmedizin mit beträchtlichen finanziellen Mitteln unterstützen.
Allein im Jahr 2022 wurden 77 Millionen Euro an Drittmitteln für Forschungsvorhaben bereitgestellt. Die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Förderung biomedizinischer Forschung haben sich nicht nur als katalytischer Faktor für die wissenschaftliche Community erwiesen, sondern auch als bedeutender Wirtschaftsmotor und Impulsgeber für die gesamte Stadt und Region.
Mehr über die Fakultät erfahren
Die leistungsstarke Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus gehört dem Bereich Medizin der TU Dresden an. zur Webseite des Bereichs Medizin