06.12.2023
Die Kunstszene der DDR und ihre "revolutionären Romanzen": TUD-Forschungsprojekt in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden zu sehen
Im Albertinum der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) ist derzeit die Ausstellung „Revolutionary Romances“ zu sehen, die sich mit den „freundschaftlich-revolutionären“ Beziehungen zwischen der DDR und Ländern des sogenannten Globalen Südens beschäftigt. Erweitert wird die Ausstellung durch eine Kooperation mit der TU Dresden. Dort forscht Kerstin Schankweiler, Professorin für Bildwissenschaft im globalen Kontext, zum selben Thema. So zeigt die Ausstellung neben Kunstwerken, die in der DDR von ostdeutschen und internationalen Künstler:innen geschaffen wurden, auch Videointerviews mit Zeitzeug:innen, die das Ergebnis des Forschungsprojekts „Art in Networks. The GDR and its Global Relations“ sind.
Das abgeschlossene Projekt „Art in Networks“ beschäftigte sich ebenfalls mit den vielfältigen internationalen, künstlerischen Beziehungen der DDR zu Ländern des sogenannten Globalen Südens, fokussierte dabei aber Gespräche mit Zeitzeug:innen. Ein Teil der so entstandenen Videointerviews ist nun in den SKD zu sehen. Zu Wort kommen Kunstschaffende wie der Maler und Grafiker Abed Abdi, palästinensischer Israeli, der Mitte der 1960er Jahre an der HfBK in Dresden studierte oder die Künstlerin Sigrid Noack, die 1983 eine Reise in den Südjemen unternahm, ebenso wie Akteur:innen der Kunst- und Kulturpolitik oder aktuelle Wissenschaftler:innen, die von den internationalen Verbindungen der DDR im Feld der Kunst berichten.
Zum Abschluss der Ausstellung wird es in Kooperation von SKD und TUD am 30. und 31. Mai 2024 eine zweitägige Konferenz unter dem Titel „Reise(un)freiheit – Mobilitäten von Künstler:innen während des Kalten Krieges geben". Daran beteiligt ist das Nachfolgeprojekt zu „Art in Networks" an der Professur von Prof. Dr. Kerstin Schankweiler: „Affektive Archive - Auslandsreisen von Künstler:innen zur Zeit der DDR", das durch die Fritz Thyssen Stiftung gefördert wird.
Inhalte aus „Art in Networks" und „Affektive Archive" werden im Ausstellungskatalog von "Revolutionary Romances" durch Auszüge aus Interviews sowie einen gemeinsamen Aufsatz von Kerstin Schankweiler, Jule Lagoda und Nora Kaschuba vertreten sein. Noch mehr Einblicke in die künstlerischen Beziehungen der DDR mit zahlreichen weiteren Videointerviews und Textbeiträgen gibt es außerdem online auf der eigens entwickelten interaktiven Forschungsplattform von „Art in Networks“ (deutsch und englisch): https://artinnetworks.webspace.tu-dresden.de/de
Die Ausstellung im Albertinum läuft noch bis 02. Juni 2024.
Kontakt:
Prof. Kerstin Schankweiler
Professur für Bildwissenschaft im globalen Kontext
Geschäftsführende Direktorin des Instituts für Kunst- und Musikwissenschaft
Tel.: +49 351 463-35710
Twitter: @kerstinschankw1
Projektwebsite „Affektive Archive”: https://tu-dresden.de/gsw/affektivearchive
Forschungsplattform „Art in Networks”: https://artinnetworks.webspace.tu-dresden.de/de
Ausstellung „Revolutionary Romances“: https://albertinum.skd.museum/ausstellungen/revolutionary-romances/