Jan 04, 2022
Die Preisträger:innen Internationalisierung stellen sich vor: In Dresden Ankommen – aufgeschlossen, ermutigend, unbürokratisch
Im September 2021 hat die TUD zum 5. Mal den Preis Internationalisierung vergeben. Mit dabei waren in diesem Jahr auch drei Projekte und Initiativen aus dem Bereich GSW: CouReg, die Refugee Law Clinic Dresden und IDA – In Dresden ankommen. Wir möchten die Preisträger:innen und nun noch einmal detaillierter vorstellen und gleichzeitig ihr Engagement würdigen. In Interviews erzählen sie von ihren Projekten und darüber, was sie mit dem Preisgeld von 1000 Euro tun werden. Heute stellt das Team von In Dresden Ankommen, kurz IDA, seine studentische Initiative vor:
Um was geht es in Ihrem Projekt?
Ganz allgemein geht es bei In Dresden ankommen (kurz IDA) darum, Menschen, die aus verschiedenen Gründen aus anderen Ländern nach Dresden kommen, dabei zu unterstützen gut in dieser Stadt anzukommen. Das fängt beim Erlernen der deutschen Sprache an und geht über die Begleitung in schwierigen Alltagssituationen bis hin zu der Möglichkeit, die eigene Muttersprache an andere weiterzugeben.
Wann und wie bzw. warum ist das Projekt entstanden?
Im Jahr 2015 kamen viele Geflüchtete nach Deutschland und einige von Ihnen fanden auch auf dem Campus der TU Dresden ihre erste Unterbringung. Leider war das Angebot an Deutschkursen für diese Menschen damals nicht ausreichend und die rechtliche Lage, wer überhaupt offiziell einen Deutschkurs bekommen soll, äußerst unübersichtlich. Aus dieser Situation heraus entstand IDA als gemeinsame Initiative von Studierenden und Mitarbeitenden der TU Dresden mit dem Ziel, schnelle und unbürokratische Hilfe zu schaffen.
Was bedeutet Ihnen der Preis Internationalisierung?
Vor allem Anerkennung für unser Engagement außerhalb der eigenen Struktureinheit an der Uni und daraus resultierend die Motivation, unseren Weg weiterzugehen. Der Preis hat uns Aufmerksamkeit gebracht. Diese wollen wir nutzen, um uns in Zukunft noch besser zu vernetzen.
Für was werden Sie das Preisgeld verwenden?
Das Preisgeld hilft uns, eine Finanzierungslücke zu schließen. So können wichtige Projekte, wie unsere Deutschlerntreffs und unsere verschiedenen Sprachkurse an der Uni durchgängig betreut und organisiert werden, ohne dass diese Projekte pausieren müssen.
Gibt es weitere Pläne für die Zukunft?
Die Wiederaufnahme von Präsenzangeboten, sobald die pandemische Lage dies zulässt, steht bei uns ganz oben auf der Liste. Nach einer längeren Unterbrechung wollen wir endlich wieder mit unseren Deutschlernangeboten direkt an die Erstaufnahmeeinrichtungen in Dresden zurückkehren. Die Menschen, die dort untergebracht sind, haben leider kaum Möglichkeiten an Onlineangeboten teilzunehmen, was während der Pandemie zu einer großen Herausforderung für uns geworden ist.
Möchten Sie sonst noch etwas sagen?
Ja, da wäre noch etwas, das uns am Herzen liegt: Trotz mehrerer Anläufe im Stadtrat ist Dresden immer noch nicht zu einem sicheren Hafen erklärt worden. Wir begrüßen, dass die TU Dresden, als eine wichtige Institution dieser Stadt, die Petition der Seebrücke Dresden unterzeichnet hat und wünschen uns, dass diese Haltung in Zukunft nach außen noch klarer kommuniziert wird.