07.10.2014
Die Tiecks. Familie der Künste
1. Konferenz der Internationalen Tieck-Gesellschaft (ITG)
Unter dem Motto „Die Tiecks. Familie der Künste“ findet vom 17. bis 18. Oktober 2014 die erste Konferenz der Internationalen Tieck-Gesellschaft (ITG) in Dresden statt. Die Konferenz setzt sich interdisziplinär mit verschiedenen Diskursen, Schwerpunktthemen und perspektivischen Darstellungen innerhalb der Tieck-Forschung auseinander. Sie bringt zum ersten Mal Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus ganz Deutschland, die sich mit dem Leben und Wirken von Ludwig Tieck und seiner Familie befassen, an einen Tisch. Im Mittelpunkt steht aber nicht nur der wissenschaftliche Austausch. Vielmehr möchte die Konferenz auf die Werke von Tieck aufmerksam machen und sie wieder in das Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken.
Ludwig Tieck, der „König der Romantik“, gilt als einer der bedeutendsten romantischen Dichter. Mit „Franz Sternbalds Wanderungen“ schuf er den ersten Künstlerroman der Romantik. Er übersetzte Miguel Cervantes` „Don Quijote“ und schuf gemeinsam mit August Wilhelm Schlegel die bis heute maßgebliche Shakespeare-Übersetzung. Weiterhin gab er die Werke von Novalis, Heinrich Kleist und Friedrich Müller heraus. Tiecks Gesellschaftsnovellen zeichnen ein Bild der Biedermeier-Gesellschaft und ihrer Veränderungen. Seine historischen Romane und Novellen im Spätwerk beinhalten dagegen moderne Themen und offenbaren sein Gespür für Zeittendenzen. Die Konferenz widmet sich aber nicht nur der kulturgeschichtlichen Bedeutung von Ludwig Tieck, sondern sie befasst sich auch mit den Werken seiner Familie. Denn, sowohl Friedrich und Sophie, seine Geschwister, als auch seine Tochter Dorothea hinterließen künstlerische und literarische Werke.
Die Internationale Tieck-Gesellschaft e.V. wurde 2010 mit Sitz in Dresden gegründet. Sie unterstützt Projekte, die sich mit der Erforschung von Leben, Werk und Wirkung Ludwig Tiecks und dessen Familie beschäftigen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt hierbei auf der Förderung der historisch-kritischen Tieck-Ausgabe (Dresdner Ausgabe), die auf 39 Bände angelegt ist. Am Abend des ersten Konferenztages wird Walter Schmitz, Professor für Neuere deutsche Literatur und Kulturgeschichte und Vorstandsmitglied der Internationalen Tieck-Gesellschaft, das Projekt „Dresdner Tieck-Ausgabe“ vorstellen. Dass die erste Tagung der Tieck-Gesellschaft in Dresden stattfindet, ist kein Zufall. Ludwig Tieck verbrachte hier einen wichtigen Lebensabschnitt. Er arbeitete als Dramaturg am Hoftheater und durch seine berühmten abendlichen Vorlesungen in seinem Wohnzimmer wurde er deutschlandweit bekannt.
weitere Informationen zur Tieck-Gesellschaft
Programm:
17. Oktober 2014, 10:15 -16:30 Uhr
Festsaal des Rektorats, TU Dresden, Mommsenstraße 11
- Walter Schmitz: Tiecks Autorschaft
- Lothar Bluhm: Tiecks ›Blonder Eckbert‹ – ein »Volksmärchen« für Gebildete
- Juliane Rehnolt: Friedrich Tiecks Kunstberichte
- Michael Heinemann: Grammatik der Klänge. Ludwig Tieck und die Musik
- Stefan Nienhaus: Die »wundersame Glut«: der (fiktive) weibliche Blick auf männliche Stärken und Schwächen in Tiecks »Vittoria Accorombona«
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Jochen Strobel: Postromantik. Rudolf Köpke historisiert Ludwig Tieck
17. Oktober 2014, 19:00 Uhr
Kügelgenhaus – Museum der Dresdner Romantik, Hauptstraße 13, 01097 Dresden
Öffentliche Abendveranstaltung
- Die Dresdner Tieck-Ausgabe. Vorstellung des Projektes
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Ludwig, Friedrich, Sophie und Dorothea Tieck. Die Künste im Zusammenleben
18. Oktober 2014, 9:00 -11:00 Uhr
Wiener Str. 48, Raum 004
- Anne Baillot/Sophia Zeil: Freund, Autor, Mentor und Vater – Ludwig Tieck im Spannungsfeld seiner Rollen. Editionsberichte und Ausblicke
- Achim Hölter: Ludwig Tiecks Büchersammlung – Erforschung einer frühkomparatistischen Bibliothek
- Peter Gossens: »Neue Lesarten« oder »verbesserte Druckfehler«? Vorüberlegungen für eine kritische Edition des Schlegel-Tieck-Shakespeare
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