Jan 17, 2020
Prof. Dr. Natalja Menold – neue Professorin am Institut für Soziologie
Name: Prof. Dr. Natalja Menold
Professur: Methoden der empirischen Sozialforschung
Institut: Soziologie
Fakultät: Philosophische Fakultät
Prof. Dr. Natalja Menold studierte an der an der Universität Tübingen Psychologie. 2006 promovierte sie an der TU Dortmund in einem interdisziplinären Bereich „Informatik und Gesellschaft“. Für ihre Promotion „Wissensintegration als eine Voraussetzung des Handelns in Gruppen und ihre Förderung im Kontext der computerunterstützten Kooperation“ erhielt sie ein Stipendium der Hans-Böckler-Stiftung. Danach arbeitete sie zwischen 2007 und 2019 als Projektberaterin und Teamleiterin bei GESIS Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften in Mannheim. Mit der Arbeit „Messqualität in der Umfrageforschung aus der Perspektive des Total Survey Error am Beispiel der Effekte der Ratingskalen und des Interviewers“ wurde sie in 2017 an der Fakultät für Sozialwissenschaften der Universität Mannheim habilitiert. Seit April 2019 hat Dr. Natalja Menold als Nachfolge von Prof. Dr. Michael Häder die Professur „Methoden der empirischen Sozialforschung“ am Institut für Soziologie inne.
Wo liegen Ihre Forschungsschwerpunkte und Forschungsinteressen?
Ich interessiere mich insbesondere für die empirische Beobachtung (Messung) von sozialwissenschaftlichen Konzepten und arbeite hier mit den Methoden der latenten Variablenmodellierung. In diesem Bereich untersuche ich die Messqualität und ihre Einflussfaktoren, z. B. Konstruktion der Ratingskalen oder Frageformulierung. Mich interessieren weiterhin faire und fehlerfreie Vergleiche von Messungen zwischen unterschiedlichen Kulturen. In einem weiteren Forschungsfeld untersuche ich die Unterschiede zwischen echten und artifiziell erzeugten Daten, um Datenfälschungen in Umfragen identifizieren zu können. Darüber hinaus interessiere ich mich für Interviewereffekte in Umfragen und für die Arbeitsbedingungen, die die Motivation der Interviewer fördern.
Was war Ihr interessantestes bzw. spannendstes Forschungsprojekt?
Das DFG Projekt „Identification of Falsifications in Survey Data“, das ich Kooperation mit Prof. Dr. Peter Winker (Lehrstuhl „Statistik und Ökonometrie“, Universität Gießen) in zwei Förderphasen durchführte. In diesem Projekt wurden unterschiedliche experimentelle Studien durchgeführt, um gefälschte Daten zu erzeugen und zu untersuchen.
An welchem Projekt arbeiten Sie aktuell?
Aktuell treffe ich Vorbereitungen, um die Arbeit im neu bewilligten DFG-Projekt “Ensuring valid comparisons of self-reports in heterogeneous populations and marginalised groups” (ENSURE) aufzunehmen. Dieses Projekt ist ein Teil eines großen Verbundes, der DFG-Forschungsgruppe “Refugee migration to Germany: a magnifying glass for broader public health challenges” (PH-LENS).
Was darf auf Ihrem Schreibtisch auf keinen Fall fehlen?
Ich habe gerne bunte Blumen auf meinem Schreibtisch. Der wichtigste Gegenstand ist jedoch mein Laptop.
Welches Buch haben Sie als letztes gelesen?
Zuletzt habe ich die „Sterntagbücher“ von Stanislav Lem gelesen. Seine genialen Ideen finden sich heute in vielen Science-Fiction Büchern, Filmen und Serien.
Welchen Film/Welche Serie haben Sie als letztes gesehen?
Die zuletzt gesehene Serie war leider eher eine Zeitverschwendung. Zu meinen Lieblingsserien zählen „Twin Peaks“, „Turn“ und „Taboo“.
Weitere Infos über Sie gibt es auf:
https://tu-dresden.de/gsw/phil/iso/mes/die-professur/prof-dr-menold