Mar 13, 2019
„Topicalization in Asian Englishes“ - Studie zu syntaktischer Struktur in asiatischen Varietäten der englischen Sprache
Englisch ist die am meisten genutzte Sprache der Welt, es wird jedoch nicht überall auf die gleiche Art und Weise gesprochen. Während die Unterschiede zwischen britischem und amerikanischem Englisch bereits in der Schule thematisiert werden, sind Sprachformen wie z. B. das Hong Kong English weniger bekannt. Asien hat jedoch, zählt man Zweit- und Fremdsprache dazu, mittlerweile die höchste Anzahl an Sprecherinnen und Sprechern des Englischen. Zudem spielt Asien eine immer größere Rolle in der globalen Wirtschaft, weshalb ein vertieftes Verständnis der unterschiedlichen kultursprachlichen Entwicklungen benötigt wird.
Dr. Sven Leuckert, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Anglistik und Amerikanistik, widmet sich aus diesem Grund in seinem Buch „Topicalization in Asian Englishes. Forms, Functions, and Frequencies of a Fronting Construction“ einem ganz speziellen sprachlichen Phänomen im asiatischen Englisch – der sogenannten Topikalisierung.
Unter diesem Begriff versteht man eine sprachliche Struktur, in der – entgegen der gängigen Grammatik – nicht das Subjekt am Satzanfang steht. Durch diese Form der Satzstellung werden am Anfang stehende einzelnen Worte oder Satzteile besonders hervorgehoben. So wird beispielsweise aus „I saw my friends“ der Satz “My friends I saw."
Topikalisierungen finden sich überdurchschnittlich häufig im asiatischen Englisch, weshalb Dr. Leuckert in seinem Buch vier Formen des asiatischen Englisch dem britischen Englisch gegenübergestellt hat: Hong Kong English, Indian English, Philippine English und Singapore English. Er hat untersucht, wie häufig, auf welche Art und Weise und mit welcher Funktion bzw. aus welchem Grund Topikalisierungen verwendet werden.
Im asiatischen Englisch, so sein Fazit, beeinflussen die jeweils im Land gesprochenen Sprachen stark die Entstehung von Topikalisierungen. Ebenso großen Einfluss hat aber auch die historische Entwicklung des Englischen im jeweiligen Land. So ist in Hong Kong das „Schulenglisch“ sehr dominant, während Englisch in Singapur als eine der Amtssprachen ein Identitätsmerkmal der Menschen ist und es viel kreativer und vielfältiger eingesetzt wird. Dort bilden sich deshalb schneller „besondere“ Strukturen heraus, die sich weiterverbreiten.
Mehr Informationen:
Dr. Sven Leuckert
Tel.: +49 351 463-31994
E-Mail:
Mehr zum Buch finden Sie auch auf der Webseite des Verlags (Englisch).