24.10.2016
Wohin geht die Ordensgeschichte? Themen, Wege und Methoden einer vergleichenden Ordensgeschichte
Vom 27. bis 29. Oktober 2016 findet im Haus der Kathedrale der Internationale Kongress „Wohin geht die Ordensgeschichte? Themen, Wege und Methoden einer vergleichenden Ordensgeschichte“ statt. Veranstaltet wird die Tagung von der „Forschungsstelle für Vergleichende Ordensgeschichte“ (FOVOG) der TU Dresden. Über 40 renommierte Wissenschaftler aus Deutschland und zahlreichen europäischen Ländern, aus Kanada, USA, Argentinien und Australien werden gemeinsam den aktuellen, internationalen Forschungsstand zur Welt der mittelalterlichen Klöster und Orden rekapitulieren und die Bedeutung, sowie die Tragweite des ‚Dresdner Ansatzes‘ für eine innovative und moderne kultursoziologische Erforschung der Ordensgeschichte überprüfen. Der ‚Dresdner Ansatzes‘, den Prof. Dr. Gert Melville, Leiter der FOVOG, vor 25 Jahren entwickelte, betrachtet die Vita religiosa und die Orden des Mittelalters in einer vergleichende Perspektive.
Der Workshop bietet zunächst einen historiografischen Überblick zum aktuellen Forschungsstand der Ordensgeschichte in den Ländern in West- und Osteuropas, Nord- und Lateinamerika sowie in Australien und in Neuseeland. Auf dieser Grundlage sollen im Bereich der vergleichenden Ordensforschung neue, bisher nicht erforschte Themenfelder erschlossen, innovative Fragestellungen herausgearbeitet und durch zielführende Diskussionen zukünftige gemeinsame Projekte entwickelt werden.
Die Welt der Klöster und der Orden war seit der Spätantike ein konstitutives und prägendes Phänomen, das einen entscheidenden Beitrag zur Ausbildung der heutigen kulturellen Identität Europas und darüber hinaus der christlichen Welt insgesamt geleistet hat. Mit ihren gut funktionierenden Organisationsmodellen dehnten sich die Klöster und Orden grenzüberschreitend innerhalb des mittelalterlichen Europas und weit über den Kontinent hinaus aus. Eine solche frühe europäische Vernetzung durch Institutionen, die keine nationalen Grenzen kannten, ist aktuell von besonderer Bedeutung. Sie ist ein Musterbeispiel für die Realisierung einer Einheit im europäischen Raum.
Die „Forschungsstelle für Vergleichende Ordensgeschichte“ (FOVOG) der TU Dresden ist ein weltweit führendes Institut für die Erforschung der mittelalterlichen Klöster und Orden. Sie leistet seit vielen Jahren einen wichtigen Beitrag für die Untersuchung des Einflusses der vita religiosa auf die spezifischen Ordnungskonfigurationen der europäischen Moderne und auf die Formen der grenzüberschreitenden Kommunikation und Netzwerkbildung auch außerhalb der religiösen Orden.
Diese Veranstaltung wird unterstützt aus Mitteln des Zukunftskonzepts der TU Dresden, finanziert aus der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder.
Weitere Informationen unter http://www.fovog.de/veradt.html