Luise Böhm
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Kontakt
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
NameFrau Luise Böhm
Zentrum für Integrationsstudien - MigOst
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Zur Person
- Seit 03/2021 Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt "Ostdeutsche Migrationsgesellschaft selbst erzählen" (MigOst) am Zentrum für Integrationsstudien der TU Dresden
- 10/2015 – 12/2020 Masterstudium (M.A.) der Europäischen Ethnologie an der Humboldt-Universität zu Berlin
- 04/2016 – 09/2020 Studentische Mitarbeiterin im Direktorium des Berliner Instituts für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM) der HU Berlin
- 10/2011 – 09/2014 Bachelorstudium (B.A.) der Empirischen Kulturwissenschaft und Medienwissenschaft an der Eberhard Karls Universität Tübingen
- Migrations- und Integrationsforschung;
insbesondere ostdeutsche Migrationsgeschichte und -gesellschaft - Kritische Rassismusforschung
- Erinnerungskulturen und -politiken
- ethnografische und partizipative Forschungsmethoden
Akutelle Projekte
Laufzeit: 1.3.2021-29.2.2024
Projektleitung: Dr. Karoline Oehme-Jüngling
Projektmitarbeit: Luise Böhm, Paolo Le van, Franca de Graaf
Verbundpartner: Dachverband Migrant*innenorganisationen in Ostdeutschland Halle (Saale) (DaMOst), Brandenburgische Technische Universität Cottbus (BTU), Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde Dresden e.V. (ISGV), Deutsches Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung Berlin (DEZIM)
Förderung: Das Projekt wird im Rahmen des BMBF Förderbereichs Bürgerforschung vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Es gehört zu 15 Projekten, die bis Ende 2024 die Zusammenarbeit von Bürgerinnen und Bürgern und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern inhaltlich und methodisch voranbringen und Antworten auf gesellschaftliche Herausforderungen geben sollen. Weitere Informationen unter:
https://www.bmbf.de/de/buergerforschung-225.html https://www.buergerschaffenwissen.de/
MigOst macht lebensgeschichtliche Erzählungen von Menschen mit Migrationsgeschichte in Ostdeutschland sichtbar. Ziel des Projekts ist es, gemeinsam mit Bürger*innen eine Auseinandersetzung mit Migration und migrationsbezogenen Erfahrungen in Ostdeutschland zu initiieren und partizipativ zu reflektieren. Denn obwohl auch die DDR und Ostdeutschland eine kontinuierliche Geschichte der Migration haben, werden migrantische Perspektiven auf Vergangenheit und Gegenwart bisher marginalisiert. Aus einer Alltagsperspektive sollen Wissen und Erfahrungen von Menschen mit Migrationsgeschichte zu Zeiten der DDR, der Wiedervereinigung bis in die Gegenwart in der Vielstimmigkeit der Erzählenden thematisiert werden. Dabei können Fragen nach Identität und Zugehörigkeit, nach Praxis und Erfahrung des Ankommens, Bleibens und Gehens sowie nach Diskriminierung und Rassismus eine Rolle spielen.
Wie können Bürger*innen mitforschen?
Im Projekt sind drei regelmäßig stattfindende Geschichtswerkstätten in Cottbus, Dresden und Halle geplant, in denen mit verschiedenen Methoden der Gruppendiskussion gearbeitet wird. Dazu eingeladen sind Menschen mit Migrationsgeschichte in Ostdeutschland (Phase 1) und Menschen, die als Arbeitskolleg*innen, Nachbar*innen oder Freund*innen in Ostdeutschland migrationsbezogene Erfahrungen gemacht haben (Phase 2). Die Geschichtswerkstätten werden gemeinsam von migrantischen Organisationen und dem Projektteam entwickelt und durchgeführt. Teilnehmer*innen benötigen außer Interesse am Thema keine weiteren Voraussetzungen. Die Teilnehmer*innen entscheiden als Expert*innen ihrer eigenen Geschichte selbst über die Themensetzung; das Projektteam unterstützt mit methodischer wie theoretischer Expertise.
Sie möchten mitmachen? Dann schreiben Sie uns: migost@damost.de
Wozu trägt die Forschung bei?
Hegemoniale Erinnerungsdiskurse zur ostdeutschen Geschichte weisen in Blickrichtung und gesellschaftlicher Positionierung große Lücken auf: So wird die DDR-Gesellschaft vielfach homogen und weiß imaginiert. Die Biografien etwa von Vertragsarbeiter*innen oder Teilnehmer*innen internationaler Bildungsprogramme, individuelle Migrationserfahrungen in der DDR wie auch migrantisches Wissen der Wende- und Nachwendezeit erfahren wenig öffentliche Aufmerksamkeit. Hinzu kommt, dass die deutsche Migrationsgeschichte in der Forschung meist anhand der westdeutschen Einwanderungsgesellschaft erzählt wird. In der Sozialwissenschaft ist somit eine doppelte Differenzierung und Marginalisierung zu beobachten. In Realität hat die ostdeutsche Gesellschaft selbstverständlich eine fortwährende Historie der Einwanderung. Durch den Blick zurück und das Teilen migrationsbezogener Erfahrungen werden bisherige Ausschlüsse in der Erinnerungskultur sowie dominante Narrative über Ostdeutschland in Frage gestellt.