07.11.2016
Courage – wissen, sehen, handeln!
Rassismus geht uns alle an! Schau hin und greif ein! Die Zahl rassistischer Übergriffe ist in den letzten Jahren in Dresden massiv gestiegen. Häufig werden die Betroffenen damit alleine gelassen, Umstehende greifen nicht ein und niemand sagt etwas. Dies hat verschiedene Gründe: Rassismus wird nicht erkannt, Zeugen von Übergriffen wissen nicht, was sie tun können oder haben Angst, selbst Opfer zu werden.
Hier setzt die Veranstaltungsreihe „Courage – wissen, sehen, handeln!“ der TU Dresden an, die im November und Dezember stattfindet. Zivilcourageworkshops, Argumentationstrainings und Empowerment-Seminare geben praktische Handlungsempfehlungen für Betroffene und Zeugen rassistischer Übergriffe. Im Mittelpunkt der Workshops stehen dabei Fragen, die sich jeder schon gestellt hat: Was kann ich tun, wenn ich Zeuge eines rassistischen Übergriffs werde? Was darf ich tun? Wie argumentiere ich schlagfertig gegen rechte Parolen? Wie gehe ich als Betroffener mit Rassismus um?
Ergänzt wird das Programm durch Vorträge namhafter Experten. Wilhelm Heitmeyer, langjähriger Direktor des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung der Universität Bielefeld und Herausgeber der Reihe „Deutsche Zustände“ spricht am 7.11. um 18.30 Uhr an der TU Dresden zu gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und Rechtspopulismus im Eskalationskontext. Der Bochumer Erziehungswissenschaftler Kerim Fereidooni befasst sich in seinem Vortrag am 21.11. um 18.15 Uhr mit Diskriminierungs- und Rassismuserfahrungen von Lehrkräften. Emily Ngubia Kessé vom Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterforschung der HU Berlin gibt in ihrem Vortrag am 09.12. um 18.30 Uhr einen Einblick in Rassismus an deutschen Hochschulen.
Ein Kulturprogramm mit Lesungen, Filmen, einem Poetry Slam und vielem mehr lädt zum Nachdenken ein, eröffnet neue Perspektiven auf Diskriminierung und den Umgang mit ihr. Highlights sind dabei die Lesung mit Ulrike Draesner, Lucy Fricke und Senthuran Varatharajah im Literaturhaus Villa Augustin am 23.10. (in Kooperation mit KAMA e.V.), die Poetry-Slammern von I-Slam in Kooperation mit der Jüdischen Musik- und Theaterwoche am 31.10. im Societaetstheater und der Dokumentarfilm „Die Arier“ im Beisein der Regisseurin Mo Asumang am 13.12. im Kino im Kasten (in Kooperation mit dem Move-it Filmfestival).
Organisiert wird die Veranstaltungsreihe in Zusammenarbeit mit Aktion Zivilcourage e.V., Amnesty International Hochschulgruppe Dresden, Jüdische Musik- und Theaterwoche Dresden, KAMA e.V., Kino im Kasten e.V., Literaturhaus Villa Augustin, Move-it Filmfestival, Netzwerk für Demokratie und Courage e.V., PoKuBi - Landesarbeitsgemeinschaft politisch-kulturelle Bildung Sachsen e.V., RAA Berlin (Regionale Arbeitsstelle für Bildung, Integration und Demokratie e.V.), Straßengezwitscher.
Die Finanzierung erfolgt aus dem Initiativbudget des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst.